Teva wegen Opioidkrise zu Milliardenzahlung bereit

Washington – In der Opioidkrise in den USA hat sich der israelische Pharmakonzern Teva zur Zahlung von mehr als vier Milliarden Dollar bereiterklärt, um Klagen beizulegen.
Gemäß einer mit US-Generalstaatsanwälten und Klägeranwälten erzielten landesweiten Grundsatzvereinbarung würde Teva über einen Zeitraum von 13 Jahren 4,25 Milliarden Dollar (4,16 Milliarden Euro) zahlen, wie der Konzern mitteilte. Hinzu kämen 100 Millionen Dollar für Ureinwohnerstämme.
Die Gesamtsumme umfasst die Bereitstellung eines Teva-Generikums gegen Opioidüberdosen im Wert 1,2 Milliarden Dollar. Die noch nicht endgültig besiegelte Vereinbarung stelle „kein Eingeständnis von Fehlverhalten“ dar, betonte Teva. Es sei aber im „besten Interesse“ des Unternehmens, „diese Fälle hinter uns zu bringen“.
In den vergangenen 20 Jahren sind in den USA mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen einer Opioidüberdosis gestorben. Das umfasst sowohl verschriebene Schmerzmittel als auch illegale Drogen wie Heroin.
Viele Experten führen die Opioidkrise auf die übermäßige Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmitteln zurück, die bis Mitte der 1990er-Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie Großhändlern und US-Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben.
Die Opioidkrise hat zu einer landesweiten Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche geführt – und zu einer Reihe von Vergleichen. So haben sich der Pharmariese Johnson & Johnson und drei Medikamenten-Großhändler zur Zahlung von 26 Milliarden Dollar bereiterklärt.
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