Unicef: Pandemie verzögert Schulstart für Millionen Erstklässler

New York – Für rund 140 Millionen Kinder weltweit hat die Pandemie den ersten Schultag auf unbestimmte Zeit verschoben. Etwa acht Millionen von ihnen mussten bereits ein Jahr auf ihre Einschulung warten, wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef heute in New York mitteilte. Gerade die schutzbedürftigsten Kinder liefen Gefahr, gänzlich aus dem Schulsystem herauszufallen.
Das erste Schuljahr lege den Grundstein für alles künftige Lernen und helfe den Kindern, Unabhängigkeit zu gewinnen, so Unicef. Im persönlichen Unterricht könnten Lehrer auch auf Lernverzögerungen, mentale Probleme und möglichen Missbrauch eingehen. Rückstände aus frühen Jahren ließen sich oft nicht aufholen.
Die Zahl der absolvierten Schuljahre habe auch eine direkte Auswirkung auf den späteren Verdienst. Ohne Ausgleichsmaßnahmen entgingen der aktuellen Schülergeneration nach Schätzungen der Weltbank aufgrund der Pandemie einmal zehn Billionen US-Dollar (8,5 Milliarden Euro) an Einkommen.
Im Jahr 2020 blieben Schulen im weltweiten Durchschnitt laut Unicef 79 Unterrichtstage geschlossen. 168 Millionen Schüler konnten jedoch seit Ausbruch der Pandemie fast das ganze Jahr hindurch keine Schule besuchen.
Für viele Kinder bedeutete dies der Mitteilung zufolge Lerneinbußen, psychische Belastung und verpasste Impfungen, aber auch ein höheres Risiko für Schulabbruch, Kinderarbeit und Kinderehe.
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