Versicherte mit Telefonbegutachtung ihrer Pflegestufe zufrieden

Essen – Die meisten Versicherten sind im vergangenen Jahr mit der telefonische Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst Bund (MD) zufrieden gewesen. Das zeigt eine Versichertenbefragung auf Basis von rund 43.000 anonymisierten Fragebögen.
Demnach gaben 85,6 Prozent der Befragten gaben an, zufrieden mit der telefonischen Begutachtung gewesen zu sein. Teilweise zufrieden waren 9,9 Prozent. 4,5 Prozent der Befragten gaben an, unzufrieden zu.
Von den telefonisch begutachteten Versicherten waren 86 Prozent mit den Informationen über die Pflegebegutachtung zufrieden. Positiv bewertet wurden auch die Kontaktaufnahme und das Eingehen auf die individuelle Situation (90,1 Prozent Zufriedene).
Rund 88 Prozent der telefonisch begutachteten Versicherten waren mit der Gesprächsführung zufrieden – dazu gehören das Einfühlungsvermögen und die Kompetenz der Gutachter.
„Die Ergebnisse zeigen, dass das Telefoninterview eine gleichwertige Alternative zum Hausbesuch ist“, sagte Carola Engler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des MD. Der MD wünscht sich, dass er auch weiterhin wie in der Coronapandemie regelhaft telefonisch begutachten darf. Das hatte der Gesetzgeber zuletzt aber wieder abgeschafft.
Engler warnte, ohne die Möglichkeit zur telefonischen Begutachtung, schafften die Medizinischen Dienste die Begutachtung nicht mehr zeitgerecht. Ein Grund dafür sei, dass die Zahl der Begutachtungen bundesweit in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen sei – von 1,8 Millionen Begutachtungen in 2016 auf 2,6 Millionen im Jahr 2022.
Aufgrund des demografischen Wandels sei in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen. „Die telefonische Begutachtung kann ein Baustein sein, um die steigenden Begutachtungszahlen zeitgerecht bewältigen zu können, damit Versicherte schnell einen Zugang zu den Leistungen erhalten“, hieß es aus dem MD.
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