Viele Krankschreibungen wegen Corona trotz sinkender Inzidenz

Berlin – Neue Zahlen zu den Krankschreibungen bei erwerbstätigen Versicherten der Barmer weisen auf eine hohe Dunkelziffer bei den Infektionen hin. Nach Angaben der Krankenkasse betrug der Anteil der wegen Corona krankgeschriebenen Arbeitnehmer in der 29. Kalenderwoche vom 17. bis 23. Juli 181 Beschäftigte je 10.000 Versicherte.
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, hatte es einen solchen Anteil von krankgeschriebenen Versicherten mit einer Coronainfektion zuletzt in der elften Kalenderwoche vom 12. bis 19. März gegeben. Damals betrug die Sieben-Tages-Inzidenz allerdings etwa 1.900 pro 100.000 während sie in der 29. Kalenderwoche nur bei rund 800 lag.
Grund könnte sein, dass immer mehr Menschen darauf verzichteten, einen positiven Coronaschnelltest mittels PCR-Test zu überprüfen. Nur mit PCR-Test bestätigte Infektionen fließen in die offiziellen Coronastatistiken des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein.
Dem Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) zufolge gibt es deutliche regionale Unterschiede bei der Rate der Krankschreibungen mit einer COVID-19-Infektion.
Zuletzt war Niedersachsen am stärksten betroffen: Dort lag die Anzahl der Krankschreibungen mit Corona zwischen dem 17. und 23. Juli deutlich über dem Bundesdurchschnitt, nämlich bei 238 je 10.000 Krankengeldanspruchsberechtigten.
Auf Platz zwei und drei befanden sich Hessen und Rheinland-Pfalz mit 235 beziehungsweise 223 je 10.000 Krankengeldanspruchsberechtigen, die mit einer Coronainfektion krankgeschrieben waren.
Sachsen bildet das Schlusslicht: Es lag mit 124 je 10.000 Anspruchsberechtigte deutlich darunter. Sachsen-Anhalt und Brandenburg hatten mit 137 beziehungsweise 141 je 10.000 Anspruchsberechtigen ebenfalls vergleichsweise geringe Arbeitsunfähigkeitszahlen in diesem Zeitraum.
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