Vorschläge für Reform der Berufsbildung im Gesundheitswesen

Bonn – Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich dafür ausgesprochen die Berufsbildung im Gesundheitswesen von Grund auf zu überarbeiten und in einer Studie entsprechende Handlungsempfehlungen erarbeitet. Diese zielen darauf ab, einheitliche Standards der Ausbildungsqualität zu etablieren, die Fachkräfteversorgung im Gesundheitswesen zu sichern sowie die Attraktivität der Gesundheitsberufe zu erhöhen.
„Von der jüngsten Reform der Hebammenausbildung einmal abgesehen, waren alle Änderungen der Berufsgesetze in den vergangenen Jahrzehnten immer nur Korrekturen am Bestehenden“, erklärten die Studienautoren.
Man habe gesetzliche Grundlagen weiterentwickelt, ohne dabei die Sonderrolle der Gesundheitsfachberufe im System der beruflichen Bildung infrage zu stellen. Aus dieser Sonderrolle ergäben sich jedoch sowohl für die Auszubildenden als auch für die Lehrkräfte im Gesundheitswesen etliche Nachteile.
„Die bisherige Sonderrolle der Gesundheitsfachberufe im System der beruflichen Bildung ist weder hinreichend noch zukunftsweisend“, mahnten die Studienautoren. Statt Reparaturen an einzelnen Berufsgesetzen brauche es eine umfassende Reform. Sie empfehlen deshalb, die Ausbildung der Gesundheitsberufe entweder in das duale Berufsbildungssystem zu überführen oder sie konsequent in den Hochschulbereich zu verlagern.
Handlungsbereiche sehen die Autoren unter anderem in einer Neuordnung der Gesundheitsfachberufe auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes (BBiG), einer Qualifizierungsoffensive für Lehrende, Übergänge in Masterstudiengänge sowie einer Aufwertung der Pflegeassistenzberufe.
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