Weniger Frauen gehen zum Mammografiescreening

Magdeburg – Die Einladung mit einem Termin kommt ins Haus, die Untersuchung soll frühzeitig Brustkrebs erkennen helfen und Leben retten. Dennoch lässt inzwischen knapp jede zweite Sachsen-Anhalterin die Einladung zum Vorsorgeangebot Mammografiescreening verfallen.
Im vergangenen Jahr hätten sich knapp 53 Prozent der eingeladenen Frauen untersuchen lassen, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt mit. Das seien 89.890 Frauen gewesen. Ein Jahr zuvor lag die Zahl noch bei knapp 90.700, die Quote bei knapp 54 Prozent. 2011 waren es noch 67 Prozent gewesen, 2017 dann 57 Prozent.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) verweist auf einen Bericht der Kooperationsgemeinschaft Mammografie der Länder aus dem Jahr 2017. Dem sei zu entnehmen, dass die Teilnahmequote bundesweit in den zurückliegenden Jahren gesunken ist. Zuletzt lag sie bei durchschnittlich 49 Prozent. „Im Bundesvergleich ist die Teilnahmequote in Sachsen-Anhalt jedoch im oberen Bereich“, teilte die KV mit.
„Eine höhere Inanspruchnahme des Früherkennungsprogramms ist weiterhin das Ziel aller Beteiligten – im Interesse der frühzeitigen Erkennung möglicher Erkrankungen und der damit verbundenen besseren Heilungschancen“. Änderungen im Programm seien aber nicht bekannt.
Zum Mammografiescreening werden alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren eingeladen. Die Untersuchungen werden sowohl an festen Standorten angeboten als auch in Mamma-Mobilen, die auch kleinere Orte anfahren.
Brustkrebs ist bei Frauen mit Abstand die häufigste Krebserkrankung. Rund 2.000 Frauen in Sachsen-Anhalt erkranken laut dem gemeinsamen Krebsregister jedes Jahr neu daran. Damit betreffe knapp jede dritte Krebsdiagnose bei Frauen die Brust.
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