Vermischtes

Wohlfahrtsverbände wollen verlässliche Finanzierung der Suchtberatung

  • Donnerstag, 5. November 2020
/Kenishirotie, stockadobecom
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Berlin – Caritas, Diakonie und andere Wohlfahrtsverbände fordern, Suchtberatungsstellen in den Kommunen dauerhaft und verlässlich zu finanzieren.

„Die Coronapandemie hat bei vielen Menschen die Suchtproblematik verschärft – sei es mit Alkohol, Sedativa, Glückspiele oder Medien. Die Suchtberatung ist also wichtiger denn je. Sie braucht unbedingt eine stabile, kostendeckende und verlässliche Finanzie­rung“, sagte der Caritas-Präsident Peter Neher.

„Die Suchtberatungsstellen vor Ort sind in der Regel finanziell und folglich personell so­wie technisch schlecht ausgestattet. Die ohnehin prekäre Finanzierung ist pandemiebe­dingt zusätzlich verschärft“, warnt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Die Folge: „Die Suchtberatung steht finanziell mit dem Rücken an der Wand“, so die DHS.

„Menschen, die abhängigkeitskrank sind und Beratung brauchen, müssen sich darauf ver­lassen können, diese Hilfe auch zu bekommen. Und das überall in Deutschland“, sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.

Das Problem liege im System: Suchtberatung werde als freiwillige Leistung der kommu­na­len Daseinsvorsorge finanziert. Grundlage der Förderung seien politische Entscheidun­gen und häufig nicht der tatsächlich festgestellte Bedarf. Insbesondere in finanzschwa­chen Regionen werde bei den freiwilligen Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge zuerst gespart.

Die Akteure der Suchthilfe fordern daher, dass die Suchtberatung beziehungsweise -hilfe zur Pflichtleistung der Kommunen wird. „Die Hilfe, die man als suchtkranker Mensch erfährt, darf nicht vom Wohnort abhängen. Alle Menschen brauchen einen freien Zugang zu Suchtberatung mit vergleichbaren Angeboten“, so Neher.

hil

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