Vermischtes

Zahl der Drogentoten erneut gestiegen

  • Montag, 16. Mai 2022
/Tinnakorn, stock.adobe.com
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Berlin – Die Zahl der Drogentoten ist in Deutschland erneut gestiegen. Im vergan­genen Jahr starben 1.826 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen und damit 15,5 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), heute in Berlin mitteilte.

2020 waren 1.581 Drogentote registriert worden. Damit erhöhte sich die Zahl schon das vierte Jahr in Folge. Haupttodesursache war wie in den Vorjahren vor allem der Konsum von Opioiden wie Heroin und Opiaten beziehungsweise deren Konsum in Verbindung mit ande­ren Stoffen.

Durch eine Überdosis Heroin starben 2021 195 Menschen und damit 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Infolge des Konsums von Opioidsubstitutions­mitteln starben 88 Menschen – ein Anstieg um 167 Pro­zent.

Als Substitutionstherapie wird die Behandlung opioidabhängiger Patienten mit Ersatzstoffen bezeich­net. Der Drogenbeauftragte nannte die Zahlen „schockierend“. „Es darf nicht sein, dass Menschen, die schwer suchtkrank sind, gar nicht erreicht und mit ihrer Erkrankung sowie deren sozialen Folgen alleine gelassen werden", erklärte Blienert.

Ein Weiter so in der deutschen Drogenpolitik könne es nicht geben. Hilfe und Unterstützung, Behand­lung und Beratung müssten schneller und direkter bei den Menschen ankommen. Blienert will nun schnell Gespräche mit den Ländern führen.

Die Vergiftungen im Zusammenhang mit Amphetamin stiegen demnach um 149 Prozent auf 92 Todes­fälle. Auch die Todesfälle in Verbindung mit Methamphetamin sowie Kokain und Crack nahmen deut­lich zu.

afp

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