Vom Arztdasein in Amerika

Mögliche neue US-Bundesstaaten

  • Mittwoch, 2. Juni 2021

Die USA bestehen aus 50 Bundesstaaten, wobei Alaska (1958) und Hawaii (1959) zeitlich gesehen die letzten waren, die der nordamerikanischen Union beigetreten sind.

Wie viele Leser wissen, sind die USA ein weiterhin sich ausdehnendes Land und manchen ist noch in Erinnerung, wie der 45. amerikanische Präsident, Donald Trump, Grönland von den Dänen abkaufen wollte und Pläne hatte, diese große Landfläche nicht nur zu erschließen, sondern langfristig zu einem weiteren Bundesstaat ähnlich wie Alaska auszubauen.

Übrigens wurde damals im ärztlichen Kollegenkreis gewitzelt, dass es als „Trumpland“ mit der Hauptstadt „Trump City“ an dessen Geburtstag wohl der Union beigetreten wäre.

Aber auch ohne den Erwerb von Grönland besitzen die USA noch diverse überseeische Territorien, wie das auch beispielsweise auf Frankreich, Holland oder Großbritannien zutrifft.

Das deutsche Außenamt fasst beispielsweise unter dem Begriff „Amerikanisch-Ozeanien“ diverse US-Inselgruppen im Pazifik zusammen, wie es auch die in der Karibik liegenden amerikanischen Jungferninseln und Puerto Rico gibt, die allesamt offiziell als Staatsterritorium der Vereinigten Staaten von Amerika gelten, deren Bewohner die US-Staatsbürgerschaft und auch Dollar-Währung besitzen, ohne formales Mitglied der amerikanischen Union zu sein (was oft steuerliche Vorteile bedeutet, aber auch administrative, juristische und politische Nachteile bedingt).

Immer wieder kommt es zu Überlegungen, einige dieser Gebiete offiziell in die USA einzugliedern und damit die Zahl der Bundesstaaten von 50 auf beispielsweise 51 oder 52 zu erhöhen. Auch die regional autonom verwaltete amerikanische Hauptstadt Washington D.C., die man wie eine Art „freie Stadt“ betrachten kann, soll gemäß neueren Überlegungen zu einem eigenen Bundesstaat erklärt werden.

Nun gab es im November des Jahres 2020 eine Abstimmung in Puerto Rico und 52,3 % der wählenden Bevölkerung stimmten für einen offiziellen Beitritt zu den USA. Das ist nicht das erste Mal, dass es eine solche Abstimmung gab, denn diese Diskussion reicht bis ins Jahr 1898, als die USA im Rahmen des Spanisch-Amerikanischen Krieges diese mittlerweile mehr als drei Millionen Bürger zählende karibische Insel annektierte bzw. politisch korrekter: zugesprochen bekam.

Im Jahr 2021 nimmt diese Diskussion Fahrt auf und unter Joe Bidens Präsidentschaft gibt es realistische Überlegungen diese Insel und die Stadt Washington D.C. Als jeweils eigenständigen Bundesstaat in die amerikanische Union aufzunehmen. Das ist nicht von ungefähr dass es unter der Führerschaft der Demokraten geschieht, denn viele Beobachter gehen von einem politischen Vorteil zugunsten von ihnen aus, denn diese Regionen werden voraussichtlich für die Partei der Demokraten mehrheitlich stimmen, also die Zahl ihrer Vertreter im amerikanischen Parlament, dem Senat und Wahlmännern bei der Präsidentschaftswahl somit erhöhen.

Deshalb wurde ein entsprechendes Gesetz zur Erweiterung der amerikanischen Union im April des Jahres 2021 im Parlament von Demokraten eingebracht und mittlerweile verabschiedet, auch wenn die Erfolgsaussichten im amerikanischen Senat mit nur hauchdünner Mehrheit (via der Vizepräsidentin) für die Demokraten derzeit unklar sind.

Für mich als Arzt und für das Gesundheitssystem hat das keine nennenswerten Auswirkungen, denn schon jetzt sind auch die staatlichen Gesundheitsversicherungen Medicaid und Medicare dort erhältlich.

Aber es ist eine spannende politische Diskussion, und ich glaube dass es eine realistische Chance gibt, in den nächsten Jahren ein Anwachsen der amerikanischen Union und damit auch der Zahl der amerikanischen Sterne auf der US-Flagge miterleben zu können.

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