Ärzteschaft

Ruf nach Gegenfinanzierung von Personalkosten in den Krankenhäusern

  • Montag, 27. November 2023
/VILevi, stock.adobe.com
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Münster – Die Ärztekammer Westfalen-Lippe setzt sich dafür ein, den Krankenhäusern die höheren Kosten für Tarifabschlüsse und Inflationssteigerungen vollständig für alle Berufsgruppen zu refinanzieren.

„Wenn man die Arbeit im Krankenhaus wieder attraktiver machen will, muss man für eine faire Bezahlung für alle Menschen sorgen, die dort tätig sein“, sagte der Präsident der Kammer, Johannes Albert Gehle bei einem Delegiertentreffen vorgestern in Münster. Eine faire Bezahlung aller Berufsgruppen dürfe die Kliniken aber nicht in die Insolvenz treiben, warnte Gehle.

Die Kammerversammlung unterstützt daher eine Bundesratsinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen zu finanziellen Hilfen für die Krankenhäuser. Danach sollten die Landesbasisfallwerte rückwirkend für 2022 und 2023 um vier Prozent erhöht werden.

Das brächte allein den Krankenhäusern in NRW laut der Kammer 690 Millionen Euro. Außerdem sollte ein kurzfristiges Nothilfeprogramm für existenzbedrohte Häuser aufgelegt werden, so die Forderung. Wichtig sei, die Tarifsteigerungen künftig auch für Berufsgruppen zu finanzieren, die nicht im Pflegebudget seien – zum Beispiel bei den Ärztinnen und Ärzten, hieß es aus der Kammerversammlung.

„Die Fallpauschalen als Finanzierungsgrundlage müssen weg, der Ausgleich für die Tarifsteigerungen muss für alle Berufsgruppen im Krankenhaus auf Dauer gesichert sein. Und auch der Inflationsausgleich muss so gestaltet werden, dass er tatsächlich etwas ausgleichen kann“, fasste Gehle die Forderungen zusammen.

Aber auch im ambulanten Sektor fehlt es nach Ansicht von Gehle an einer gerechten Honorierung. „Gerade in der Ärzteschaft ist es nötig, dass wir mit einer Stimme sprechen und uns nicht von Partikularinteressen aus­einandertreiben lassen. Nur mit gemeinsamer Stimme werden wir von der Politik gehört“, so der westfälische Ärztepräsident.

Die Ärztekammer rief am vergangenen Wochenende zudem dazu auf, Gewalt an Frauen, Mädchen und queeren Personen zu stoppen. Dazu unterstützt die Kammer die Kampagne „Orange The World“ der Vereinten Nationen.

Das Ärztehaus in Münster erstrahlte dazu am vergangenen Wochenende in orange. Fahnen, Informationsma­terial und Videos machten auf das Thema aufmerksam. „Wir als Ärztekammer Westfalen-Lippe möchten uns stark machen für Betroffene und das Thema geschlechtsspezifische Gewalt in das Bewusstsein der Menschen rücken“, sagte Gehle.

hil

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