Ruf nach konsequenterer Präventionspolitik

Berlin – Für eine konsequentere Präventionspolitik hat sich die Deutsche Allianz nichtübertragbarer Krankheiten (DANK) – auch angesichts der Coronapandemie – ausgesprochen. Volksleiden wie Adipositas, Diabetes, Krebs, Herzkreislauf- oder chronische Atemwegserkrankungen seien für die große Mehrzahl der vorzeitigen Todesfälle von COVID-19 verantwortlich.
„Dennoch fehlen in Deutschland bis heute wirksame Präventionsmaßnahmen gegen diese chronischen Krankheiten, wie sie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit langem anmahnt“, erklärte die Allianz anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens. Sie fordert „eine wirksame Präventionspolitik, die alle Bevölkerungsteile erreicht und schützt“.
„Der jahrzehntelange Versuch, die Menschen zu ermahnen, gesünder zu leben, ist nachweislich gescheitert“, sagte Dietrich Garlichs, ehemaliger Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Gesellschaft und Initiator von DANK.
Konkret fordert die DANK die Streichung der Mehrwertsteuer für gesunde Lebensmittel und die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent für ungesunde Lebensmittel („Zucker-Fettsteuer“), eine verpflichtende Lebensmittelkennzeichnung wie den Nutriscore, ein Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde, dickmachende Lebensmittel, täglich mindestens eine Stunde Sport oder Bewegung in Kita und Schule und eine deutliche Erhöhung der Tabak- und Alkoholsteuer.
„Ohne strukturelle Maßnahmen, die alle Menschen erreichen, werden die chronischen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Krebs weiter ansteigen. Und dies betrifft vor allem die bildungsfernen und armen Bevölkerungsteile“, warnte Garlichs.
DANK gehören 23 medizinischen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungsinstitutionen an.
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