Ruf nach mehr politischer Unterstützung im Kampf gegen Diabetes und Adipositas

Berlin – Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat die Politik aufgerufen, das im Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) vorgesehene Disease Management Programm (DMP) Adipositas schnellstmöglich auf den Weg zu bringen.
Außerdem müssen in der nächsten Legislaturperiode endlich Maßnahmen zur Primärprävention von Übergewicht wie eine gesunde Mehrwertsteuer oder eine verbindliche Ampelkennzeichnung eingeführt werden, fordert die Fachgesellschaft.
Jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist übergewichtig, jeder vierte adipös. Weltweit hat sich in den letzten Jahrzehnten die Zahl der übergewichtigen Menschen erhöht, in Deutschland sogar verdreifacht.
„Die Adipositaswelle muss eingedämmt werden, sonst werden wir ganz abgesehen von den individuellen Schicksalen und Problemen auch volkswirtschaftliche Nachteile erleiden“, warnte DDG-Präsident Andreas Neu im Vorfeld der Bundestagswahl.
Neben einer zügigen Umsetzung des DMP Adipositas brauche es deshalb dringend auch verhaltenspräventive Maßnahmen, wie beispielsweise eine verbindliche Lebensmittelkennzeichnung, ein Werbeverbot für bestimmte Lebensmittel sowie die Einführung einer „Gesunden Mehrwertsteuer“, die Lebensmittel mit geringem Anteil an Zucker, Fetten und/oder Salz steuerlich entlaste. Nur so könne langfristig ein Durchbruch bei der Prävention von Adipositas und Diabetes erzielt werden.
„Wie auch immer die künftige Bundesregierung zusammengesetzt sein wird: Ein konkreter Umsetzungsplan für die Bekämpfung dieser Krankheiten muss oberstes Politikziel werden“, forderte DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer.
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