Vermischtes

Rund 8.500 Menschen warten auf ein Spenderorgan

  • Mittwoch, 1. Juni 2022
/picture alliance, lex van lieshout fotografie
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Leipzig – Bundesweit stehen derzeit rund 8.500 schwer kranke Menschen auf der Warteliste für ein neues Organ. Das teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) anlässlich des Tags der Organspende am 4. Juni mit.

Bei jährlich hunderten Patienten verschlechtert sich der Gesundheitszustand so dramatisch, dass eine Trans­plantation nicht mehr möglich ist oder sie während der Wartezeit sterben, weil nicht rechtzeitig ein passen­des Organ gefunden wurde. So starben im vergangenen 86 Herzpatienten und 407 Nierenpatienten, die auf der Warteliste standen.

Allein rund 6.600 Menschen brauchen eine neue Niere. Das sind viermal so viele Patienten, wie Transplantate im Jahresverlauf nach Deutschland vermittelt werden konnten. Rund 850 Menschen warten zudem auf eine Leber und mehr als 700 auf ein neues Herz.

Nachdem die Zahlen 2020 und 2021 weitgehend stabil geblieben waren, verzeichnete die DSO zwischen Ja­nuar und April dieses Jahres einen deutlichen Einbruch. Die Zahl der Organspender sank in den ersten vier Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent, gleichzeitig ging die Zahl der in Deutschland nach dem Tod entnommenen Organe um rund 25 Prozent zurück. Auch die Transplantationen waren damit rückläufig.

Die DSO führt dies zum Teil auf die hohen Coronazahlen zu Jahresbeginn und den damit einhergehenden erhöhten Personalausfall auf den Intensivstationen zurück.

Der Tag, der erstmals seit zwei Jahren wieder als Präsenzveranstaltung in Mainz begangen wird, soll unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig“ bundesweit den Fokus auf das Thema richten, denn die Spenden brachen in diesem Jahr dramatisch ein.

afp

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