S3-Leitlinie zum Schmerzmanagement bei geriatrischen Patienten zur Kommentierung veröffentlicht

Berlin – Eine neue S3-Leitlinie Schmerzmanagement bei Geriatrischen Patientinnen und Patienten in allen Versorgungssettings (GeriPAIN) soll die Versorgung älterer Menschen mit Schmerzen verbessern. Die Deutsche Schmerzgesellschaft hat sie jetzt zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DDG) und der Unabhängigen Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland SchmerzLOS sowie weiteren Partnern als Konsultationsfassung vorgestellt. Interessierte können die Leitlinie bis zum 27. Januar kommentieren und sich mit Feedback und Anregungen einbringen.
Die S3-Leitlinie umfasst Empfehlungen zum Screening, Assessment und der Verlaufserfassung des Schmerzes als Grundlage der Diagnostik. Im Fokus stehen außerdem die spezifischen Besonderheiten bei der Behandlung von geriatrischen Patientinnen und Patienten mit Schmerzen.
„Dabei wird darauf verzichtet, bestehende nationale Leitlinien zum Schmerzmanagement zu replizieren, sondern viel mehr die Besonderheiten hervorgehoben, die bei geriatrischen Patient:innen beachtet werden müssen“, schreibt die Autorengruppe. Die Leitlinie bezieht alle Versorgungsbereiche ein, in denen geriatrische Patienten behandelt oder gepflegt werden, also neben Kliniken und Praxen auch Einrichtungen des betreuten Wohnens und Pflegeeinrichtungen.
„Insbesondere geriatrische Patientinnen und Patienten sind auf viele verschiedene Akteure des Gesundheitssystems angewiesen und könnten von einer interprofessionellen, Schnittstellen übergreifenden Versorgung profitieren“, heißt es in der Leitlinie. Wichtig sei, geriatrische Patienten und ihre Angehörigen in alle Aspekte des Schmerzmanagements aktiv einzubeziehen und ihnen Kenntnisse über die schmerzbezogenen Maßnahmen zu vermitteln, fordern die Autoren.
Die Autorengruppe stellt in der Leitlinie in drei Kapiteln die Schmerztherapie bei geriatrischen Patienten dar: Erstens allgemeine Empfehlungen zu nichtmedikamentösen Interventionen – zum Beispiel bewegungsbasierte Interventionen oder Musiktherapie. Zweitens allgemeine Empfehlungen zu medikamentösen Interventionen und drittens krankheitsspezifische Empfehlungen, zum Beispiel zu Schmerzen nach osteoporosebedingen Frakturen.
Die Erstellung der Leitlinie wurde durch den Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Antragsteller waren die Deutsche Schmerzgesellschaft, die DGG und die Unabhängige Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland „SchmerzLOS“. Die Deutsche Schmerzgesellschaft fungierte dabei als federführende Fachgesellschaft.
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