S3-Leitlinie zur Psychoonkologie überarbeitet

Berlin – Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie ist eine neue Version der S3-Leitlinie „Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten“ als Konsultationsfassung erschienen. Fachleute, aber auch Betroffene und Interessierte sind eingeladen, bis zum 12. Februar Verbesserungsvorschläge und Ergänzungshinweise abzugeben.
Die Leitlinie ist 2014 erstmals erschienen. An der Überarbeitung haben sich 60 Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt. Joachim Weis, Freiburg, und Anja Mehnert-Theuerkauf, Leipzig, haben die Arbeit federführend betreut.
Elf neue Themen hat die Autorengruppe aufgenommen, unter anderem in den Bereichen psychoonkologischer Interventionen, Psychopharmakotherapie und zu Besonderheiten einzelner Zielgruppen. Die Deutsche Krebshilfe hat die Arbeit gefördert.
„Die Psychoonkologie ist ein eigenes Tätigkeitsfeld im onkologischen Kontext, das sich mit dem Erleben und Verhalten, den spezifischen Belastungen und Bewältigungsfähigkeiten sowie den sozialen Ressourcen von Krebspatientinnen und -patienten im Zusammenhang mit ihrer Krebserkrankung, deren Behandlung sowie damit verbundenen Problemlagen befasst“, heißt es in der Einführung der Leitlinie.
Aufgabe der Psychoonkologie sei, die Bedeutung psychologischer und sozialer Faktoren für die Entstehung, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation, Nachsorge sowie den gesamten Verlauf einer Krebserkrankung und deren Wechselwirkungen wissenschaftlich zu untersuchen und die gewonnenen Erkenntnisse in der Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation, ambulanten Versorgung und Palliativbetreuung von Patienten nutzbar zu machen.
Dabei schließe die Psychoonkologie nicht nur die direkt von der Krankheit betroffenen Personen, sondern auch die Angehörigen und das soziale Umfeld mit ein.
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die Deutsche Krebshilfe tragen das Leitlinienprogramm Onkologie gemeinsam. Es umfasst 32 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen.
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