Saarland: Gute Versorgung hat ihren Preis
Saarbrücken – Patienten werden in saarländischen Krankenhäusern gut versorgt. Allerdings könnte die wirtschaftliche Lage vieler Kliniken besser sein. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Gutachten des RWI-Leibniz-Institutes für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Institute for Health Care Business GmbH (hcb). Die gesetzlichen Krankenkassen hatten die Analyse beauftragt, um erforderlichen Handlungsbedarf und Ansatzpunkte zur Umsetzung das Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) zu ermitteln.
Laut RWI-Gutachten lassen die saarländischen Kliniken in Sachen Qualität und Patientenzufriedenheit wenig zu wünschen übrig, sind gut erreichbar und bieten eine breite Grundversorgung. Zudem sind die Ausbildungsaktivitäten der Krankenhäuser im Saarland die höchsten im Bundesvergleich.
Allerdings wirkt sich die hohe Krankenhausdichte mit vielen kleinen Standorten negativ auf die wirtschaftliche Situation der Kliniken aus. Außerdem konstatierte das RWI einen niedrigen Spezialisierungsgrad vieler Häuser sowie einige Doppelstrukturen. Preisniveau und Personaleinsatz sind im Saarland laut Analyse überdurchschnittlich hoch. Das gleiche gilt für die Anzahl der Krankenhausaufenthalte und Operationen. So liege etwa der Personaleinsatz in saarländischen Kliniken rund 8 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Beim Kapitaleinsatz landet das Saarland angesichts sinkender Investitionsfördermittel gemeinsam mit Rheinland-Pfalz bundesweit auf dem vorletzten Platz.
Um die Krankenhausversorgung zukunftssicher zu gestalten, empfehlen AOK, vdek, IKK Südwest, BKK Landesverband Mitte, SVLFG – Landwirtschaftliche Krankenkassen, Knappschaft, hcb und RWI deshalb unter anderem eine bessere Vernetzung von ambulanter und der stationärer Versorgung, die Vermeidung von Doppelstrukturen und eine konsequente strukturelle Konsolidierung der landesweiten Krankenhauslandschaft.
Zudem könne durch mehr Kooperation und Spezialisierung die Qualität der Krankenhausversorgung weiter gesteigert werden. Zugleich müsse aber auch das Saarland seiner Finanzierungsverantwortung für die stationäre Versorgung in höherem Umfang gerecht werden, so die Forderung der saarländischen Krankenkassen.
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