Sachsen-Anhalt übernimmt Vorsitz der Gesundheitsminister

Berlin/Magdeburg – Sachsen-Anhalt hat zum Jahreswechsel den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) von Bayern übernommen. Damit sitzt Ministerin Petra Grimm-Benne (SPD) dem Gremium der Landesressortchefs in diesem Jahr vor. Besonders in der Pandemie sind die Ministerinnen und Minister der Länder im Fokus der Öffentlichkeit, auch in ihrer GMK-Amtszeit gebe sie den Takt vor.
„Auch im Jahr 2022, wenn hoffentlich eine Überwindung der Pandemie möglich sein wird, werden wir uns damit befassen müssen, welche Lehren aus der Krise gezogen werden können und zu ziehen sind", erklärte Grimm-Benne zum Auftakt. Dazu zähle die Stärkung der Widerstandsfähigkeiten des Gesundheitssystems sowie die Bewältigung von Versorgungsproblemen bei Arzneimitteln und Medizinprodukten in Krisenzeiten, sagte sie.
Im Fokus wolle sie auch die Auswirkungen auf das medizinische wie pflegerische Personal haben. „Mir persönlich ist es deshalb auch ein großes Anliegen, den GMK-Vorsitz dafür zu nutzen, noch deutlicher auf die Verbesserung der Bedingungen für alle Gesundheitsberufe hinzuwirken und die Rahmenbedingungen für die Ausbildung, die Arbeitsbedingungen, die interprofessionelle Zusammenarbeit und die Vergütungen als Gesamtbetrachtung aller Gesundheitsberufe in den Blick zu nehmen", erklärte Grimm-Benne.
Dazu gehöre auch eine entsprechende Bezahlung der Gesundheitsberufe: „Es wird also darauf ankommen, ob die erforderlichen Finanzmittel aufgebracht werden können, und bei diesem Bemühen sollte bedacht werden, dass ohne gutes und engagiertes Personal auch die besten Ausstattungen in Kliniken und Praxen keinen Nutzen haben", so Grimm-Benne. Auch müsse der ärztliche wie pflegerische Beruf durch Möglichkeiten der Digitalisierung aufgewertet werden, „dann könnte auch die Versorgung im ländlichen Raum an Attraktivität gewinnen."
Im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz finden üblicherweise drei Konferenzen der Landesgesundheitsbehörden sowie der Amtschefs der Ministerien statt. Außerdem findet eine Hauptkonferenz der Ministerinnen und Minister am 22. und 23. Juni in Magdeburg statt. Üblicherweise nimmt daran auch der Bundesgesundheitsminister teil. In der Pandemie konferierte die GMK teilweise mehrfach wöchentlich auch per Video- und Telefonschalten.
Grimm-Benne ist Juristin und war zwischen 2002 und 2016 Mitglied im Landtag von Sachsen-Anhalt. Seit 2016 ist sie in der Landesregierung Ministerin für Soziales, Arbeit und Integration. Seit der Regierungsbildung im September 2021 ist ihr Ministerium umbenannt und erweitert worden, so dass die 59-Jährige nun zuständig ist für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
2023 wird Baden-Württemberg den Vorsitz der GMK übernehmen. Im Jahr 2021 war Bayern Vorsitzland, im Jahr 2020 Berlin.
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