Sachsens Ärzte wollen ganzheitlichen Ansatz für die Digitalisierung

Dresden – Um die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu beschleunigen, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz. Darauf hat die Sächsische Landesärztekammer (SLÄK) im Rahmen der 72. Kammerversammlung hingewiesen und klare Forderungen formuliert.
So rief sie unter anderem die Gematik und die Selbstverwaltung auf, alle relevanten Standardprozesse zu digitalisieren und in der Telematikinfrastruktur (TI) abzubilden.
Außerdem gelte es im Sinne eines sicheren und effizienten sektorenübergreifenden Informationsaustausches sämtliche Krankenhäuser und Pflegeheime an den Dienst Kommunikation im Gesundheitswesen (KIM) anzubinden und für die Zuverlässigkeit der Praxisverwaltungssysteme (PVS) die Hersteller stärker in die Pflicht zu nehmen.
„In der Vergangenheit wurden viel zu oft die Ärztinnen und Ärzte für die Unzulänglichkeiten und mangelnden Funktionalitäten ihrer PVS verantwortlich gemacht“, sagte SLÄK-Präsident Erik Bodendieck.
Angesichts der näher rückenden flächendeckenden Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) am 15. Februar 2025 wies die Kammer zudem darauf hin, dass der Erfolg der ePA im Praxisalltag maßgeblich von der Nutzbarkeit derselben abhänge. Um die Akzeptanz bei Ärzten und Patienten zu erhöhen, sei eine einfache und intuitive Bedienung der ePA unabdingbar.
Neben der Digitalisierung fasste die Kammerversammlung auch Beschlüsse zum Klimaschutz und zur Krankenhausreform. Um Klimaneutralität im Gesundheitswesen zu erreichen, forderte die SLÄK unter anderem die Einführung eines digitalen Produktpasses für mehr Transparenz und Ressourcenschonung, die Überprüfung „überzogener Maximalforderungen“ im Hygienebereich sowie Maßnahmen, um die Einsatzdauer von Medizinprodukten zu erhöhen. Darüber hinaus setzte sich die Kammerversammlung für die Reduktion von Plastik und Einmalartikeln ein.
Im Hinblick auf die Krankenhausreform zeigte sich die SLÄK besorgt über die aktuellen Entwicklungen und forderte die Landesregierung auf, sich aktiv für eine sektorenverbindende Versorgung einzusetzen. Insbesondere kritisierte die Kammerversammlung, dass die geplante Einteilung der Krankenhäuser in Leistungsgruppen die Versorgung in ländlichen Gebieten verschlechtern könnte.
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