SARS-CoV-2: Charité arbeitet an Abstrich für zu Hause

Berlin – Experten der Charité sind dabei, einen Abstrich auf SARS-CoV-2 für zu Hause zu entwickeln. „Wir arbeiten an der Überprüfung eines Zungen-Wangen-Nasenvorhof-Abstrichs, den Erwachsene bei sich selbst anwenden können oder Eltern bei ihren Kindern“, sagte der Kommissarische Direktor des Charité-Instituts für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit, Frank Mockenhaupt.
Das Material könne zum Beispiel an Testwillige verschickt werden. Die Probe müsste zur Auswertung ins Labor geschickt werden, das Ergebnis könnte online oder per Telefon abgefragt werden. „Das Ganze dauert zwei bis drei Tage, wenn alles gut läuft“, so Mockenhaupt. Er schränkt aber zugleich ein, dass sich erst noch zeigen müsse, ob damit zuverlässige Ergebnisse erreicht werden könnten.
Für den Herbst sei zu erwarten, dass vor allem jüngere Kinder häufig schnieften und Husten hätten, so Mockenhaupt. „Das wird in den allermeisten Fällen nicht Corona sein, aber vor allem die Eltern nervös machen.“ In solchen Fällen im Graubereich sei schnelle Gewissheit gefragt – und das Testkit vielleicht eine Option. „Wir brauchen ein simples, niedrigschwelliges Testangebot.“
Gerade bei Kindern gelte der tiefe Nasen-Rachen-Abstrich als ein zentrales Problem, schilderte der Leiter der Berliner Corona-Schulstudie. „Diese Art von Abstrich ist der Goldstandard, aber er ist auch ziemlich personal- und ressourcenintensiv.“ Für Tests bei Schulkindern vor den Sommerferien seien extra dünne und flexible Tupfer benutzt und auch von den Kindern toleriert worden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: