Politik

Wie die Berliner Teststrategie für Schulen und Kitas funktioniert

  • Donnerstag, 4. Juni 2020
Michael Müller (SPD,l), Berlins Regierender Bürgermeister, und Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender, Charité. /picture alliance, Britta Pedersen
Michael Müller (SPD, links), Berlins Regierender Bürgermeister, und Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender, Charité. /picture alliance, Britta Pedersen

Berlin – Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat im Auftrag des Senats des Landes Berlin eine breit angelegten Coronateststrategie für Bildungseinrichtungen entwickelt. Sie soll in der kommenden Woche starten.

„Wir haben uns für das risiko-adaptierte Stichprobenkonzept entschieden. Die Über­tra­gung der Ergebnisse der ausgewählten Gruppe auf die Gesamtheit hilft uns, das Infekti­onsgeschehen in Berlin abzubilden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Charité, Heyo Kroemer.

Dazu werden im ersten Schritt Beschäftigte ohne Symptome von 24 Schulen und 24 Kin­dergärten auf SARS-CoV-2 getestet. Die Untersuchungen erfolgen in Testzentren der Charité. In einem zweiten Schritt testen mobile Charitéteams an 24 zufällig ausgewähl­ten Schulen vor Ort.

An den Grund- und Oberschulen werden jeweils 20 bis 40 Kinder und Jugendliche sowie fünf erwachsene Personen innerhalb von zwölf Monaten in regel­mäßigen Abständen un­tersucht. Auf diese Weise wollen die Wissenschaftler die Corona­situation an Berliner Bil­dungseinrichtungen bei der Rückkehr zum Normalbetrieb wissenschaftlich begleiten und eventuelle Risiken identifizieren.

Zur Berliner Teststrategie gehört zudem das Screening von Beschäftigten sowie Patienten in Krankenhäusern und die Infektionsüberwachung in Pflegeheimen und Stichproben wei­­­terer Gruppen. Ziel ist es, neue Infektionsherde zu vermeiden beziehungsweise früh­zeitig einzudämmen und damit ein gesellschaftliches Leben zu ermöglichen, ohne un­kontroll­ier­bare Risiken einzugehen.

„Mit der Expertise der Charité setzen wir eine kluge Teststrategie um, die ein breit gefä­chertes Frühwarnsystem für das Infektionsgeschehen etabliert und wissenschaftliche Er­kenntnisse über das Virus fördert“, sagte der regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller (SPD).

Die Testungen in Bildungseinrichtungen, Kliniken, Pflegeheimen und in vielen weiteren öffentlichen Bereichen, wie etwa den Verkehrsbetrieben, der Justiz, oder auch in der Gastronomie, seien ein wichtiger Baustein zur Absicherung einer behutsamen Rückkehr zum gesellschaftlichen Leben in Berlin.

hil

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