SARS-CoV-2: Praxen können Impfstoff für Kleinkinder bestellen

Berlin – Seit dem 20. Oktober ist der Coronaimpfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder von sechs Monaten bis einschließlich vier Jahren in der Europäischen Union (EU) zugelassen. Praxen können jetzt bis zu 240 Dosen je Arzt bestellen. Eine erste Auslieferung erfolgt nach Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) in der Woche ab dem 7. November.
Biontech/Pfizer stellen für Säuglinge und Kleinkinder eine neue Formulierung des Impfstoffes bereit. Sie enthält eine niedrigere Konzentration als der Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige, der seit Ende 2021 verfügbar ist – nämlich drei statt zehn Mikrogramm pro Dosis.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für diese Altersgruppe allerdings noch nicht vorliegt.
Eine Impfung von Kleinkindern von sechs Monaten bis einschließlich vier Jahren mit dem Vakzin von Moderna ist laut der KBV noch nicht möglich – der Grund sind Zulassungsprobleme.
Moderna habe mitgeteilt, dass sich die Zulassungserweiterung zur Anwendung bei Kindern von sechs Monaten bis einschließlich vier Jahren lediglich auf die Formulierung Spikevax Original 0,1 mg/ml beziehe.
An Deutschland und auch alle anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden laut BMG allerdings nur Dosen von Spikevax Original 0,2 mg/ml ausgeliefert. Für diese sei eine entsprechende Zulassungserweiterung bislang nicht beantragt worden.
Die KBV weist daraufhin, dass der jetzt verfügbar Impfstoff von Biontech/Phizer nicht als Fertiglösung bereitsteht. Er muss vor der Verabreichung mit NaCl verdünnt werden: Aus einem Fläschchen (Vial) können dabei bis zu zehn Dosen entnommen werden. „Die Kombination aus Spritze und Nadel sollte ein Totraumvolumen von nicht mehr als 35 Mikrolitern haben“, empfiehlt die KBV.
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