Politik

SARS-CoV-2: Rund 30 Prozent der Landkreise ohne Neuinfektionen

  • Montag, 8. Juni 2020
/picture alliance, Keystone, Georgios Kefalas
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Berlin – Abgesehen von einzelnen Ausbrüchen mit SARS-CoV-2 bewegt sich die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. 124 von 412 Landkreisen meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge in den ver­gan­genen sieben Tagen keine Neuinfektionen. Das entspricht einem Anteil von rund 30 Prozent.

Kein Landkreis überschreitet derzeit den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Coronaneuinfektionen. Wird diese Obergrenze gerechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten, sollten gewöhnlich Beschränkungskonzepte erlassen werden.

/picture alliance, dpa-infografik
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Die Bevölkerung von Göttingen muss sich auf solche zusätzlichen Maßnahmen einstellen. Die Stadt warte noch auf Ergebnisse des Massentests unter den Bewoh­nern eines Hoch­hauskomplexes, sagte ein Sprecher. Das Resultat wurde noch im Laufe des heutigen Ta­ges. Der Gebäudekomplex am Rand der Göttinger Innenstadt gilt als Schwerpunkt eines Coronaausbruchs.

Zuletzt meldeten die Gesundheitsämter 214 Corona­neu­infektionen innerhalb eines Tages, wie das RKI heute mit­­teilte. Seit Beginn der Krise haben sich nachweislich 184.193 Menschen in Deutschland mit SARS-CoV-2 infiziert (Datenstand 08.06., 0 Uhr).

Bislang starben nach RKI-Angaben in Deutschland 8.674 nachweislich mit dem Virus Infizierte. Damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stun­den um sechs. Etwa 169.600 Menschen haben die Infek­tion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach aktuellsten RKI-Angaben in Deutschland knapp über der kritischen Marke von 1,0, nämlich bei 1,05. Das bedeutet, dass ein Infi­zier­ter im Mittel etwa eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infek­tionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 0,87 gelegen.

Das RKI hatte erklärt, dass der R-Wert empfindlich auf kurzfristige Änderungen der Fall­zahlen reagiere, wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden können. Insbesondere bei einer insgesamt kleineren Anzahl von Neuerkrankungen könne dies zu verhältnismäßig großen Schwankungen führen.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 7.6., 0 Uhr) bei 0,92 (Vortag: 0,89). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

dpa

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