Medizin

SARS-CoV-2-Übertra­gung durch importierte Lebensmittel unwahrscheinlich

  • Freitag, 28. Februar 2020
/dpa
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Berlin – Von importierten Lebensmitteln aus China oder anderen belasteten Gebieten geht offenbar keine Gefahr einer Übertragung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 aus. Nach vermehrten Verbraucheranfragen beim Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gab Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) gestern Entwarnung.

„Nach derzeitigem Wissensstand ist unwahrscheinlich, dass importiere Waren wie Le­bens­mittel die Quelle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sein könnten“, wird sie in einer Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zitiert. Der Hauptgrund dafür sei die relativ geringe Umweltstabilität der Viren.

Diese Einschätzung beruht auf Erkenntnissen des BfR und gelte auch nach einer jüngsten Veröffentlichung zur Überlebensfähigkeit der bekannten Coronaviren durch Wissenschaft­ler der Universitäten Greifswald und Bochum.

Sie zeigt, dass Coronaviren wie SARS, MERS oder auch endemische humane Coronaviren auf Oberflächen aus Glas oder Plastik bis zu 9 Tage überleben können – sich durch eine geeignete Oberflächendesinfektion aber wirksam inaktivieren lassen.

Genauere Daten zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 liegen noch nicht vor. Es gebe aber derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen sei, dass sich Menschen etwa über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder etwa durch importierte Bedarfsgegenstände mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hätten, heißt es in der Mitteilung weiter.

Auch für andere Coronaviren seien keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt.

Obwohl eine Übertragung des Virus über kontaminierte Lebensmittel oder importierte Produkte unwahrscheinlich ist, empfiehlt das BMEL im Umgang mit diesen, die allgemei­nen Regeln der Hygiene des Alltags wie regelmäßiges Händewaschen und die Hygiene­regeln bei der Zubereitung von Lebensmitteln zu beachten.

Da die Viren hitzeempfindlich seien, könne das Infektionsrisiko durch das Erhitzen von Lebensmitteln zusätzlich weiter verringert werden.

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