Schlaganfall durch schlechte Luft
Köln – Luftverschmutzung und Smog haben gesundheitliche Folgen für die Betroffenen, die von Atmungsproblemen bis zum Tod reichen können. Vor allem Feinstaubverschmutzungen sind in den letzten Jahren mehr in den Fokus gerückt, da sie die Wahrscheinlichkeit steigern, an Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Darüber hinaus wird auch das Risiko eines Schlaganfalls höher, wie Barbara Hoffmann und Koautoren in einer aktuellen Studie im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 195-201) zeigen. Sie analysierte anhand von Bewohnern des Ruhrgebietes, wie oft bei ihnen Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftraten und wieviel Feinstaub und Lärm sie ausgesetzt waren.
Mehr als 4.400 Einwohner aus Bochum, Essen und Mülheim an der Ruhr nahmen an der Studie teil. Dafür wurden im Zeitraum von 2000 bis 2003 Teilnehmer ausgewählt, die zwischen 45 und 74 Jahre alt waren. Jährlich wurde erfasst, ob sie einen Schlaganfall oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hatten oder ob sie daran verstorben waren.
Darüber hinaus analysierten die Autoren anhand der Wohnorte der Teilnehmer, wie hoch ihre Belastung mit Feinstaub und Lärm waren. Die Ergebnisse zeigen, dass es durch die Luftverschmutzung wahrscheinlicher wird, einen Schlaganfall zu erleiden. Einen Einfluss auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder durch Lärmbelastung ließen sich nicht sicher nachweisen. Die Autoren betonen jedoch, dass die Daten tendenziell auf ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Feinstaub hindeuten.
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