Schlaganfallaktionsplan soll Behandlungsstandards in Europa harmonisieren

Berlin – Um die medizinische Versorgung von Schlaganfallpatienten zu verbessern, haben die European Stroke Organization (ESO) und die Stroke Alliance for Europe (SAFE) den Stroke Action Plan for Europe in Brüssel ausgerufen.
Er beschreibt zentrale Versorgungsziele bis zum Jahr 2030 und zielt unter anderem darauf ab, Präventionsmaßnahmen deutlich zu erhöhen, um die Zahl der Schlaganfälle um zehn Prozent zu senken. Zudem soll die Akutversorgung des Schlaganfalls deutlich verbessert werden.
„Ein zentrales Ziel ist es, 90 Prozent der Patienten in Europa auf spezialisierten Stationen (Stroke Units) zu versorgen“, sagte Helmuth Steinmetz, 1. Vorsitzender Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).
Deutschland komme diesem Ziel schon heute nahe: Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren mehr als 330 Stroke Units zertifiziert. Zum Vergleich: Einige andere Länder verfügen über nicht einmal zehn solcher Stationen.
Die DSG, die den europäischen Schlaganfall-Aktionsplan intensiv unterstützt, macht sich vor allem für eine Verbesserung der Nachsorge in Deutschland stark. Um Patienten eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen und das Risiko wiederholter Schlaganfälle zu reduzieren, müsse die Sekundärprävention verbessern und potenzielle Komplikationen frühzeitig identifiziert werden, fordert die DSG.
Dies könne beispielsweise durch eine engere fachärztlich neurologische Betreuung sowie die flächendeckende Etablierung von Schlaganfalllotsen ermöglicht werden.
Jährlich trifft der Schlaganfall europaweit mehr als eine Million Menschen, rund 460.000 sterben daran. Aktuell leben rund zehn Millionen Europäer mit den Folgen eines Schlaganfalls.
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