Politik

Schleswig-Holstein: Deutsches Rotes Kreuz bildet erste Notfallsanitäter aus

  • Mittwoch, 6. August 2014

Kiel – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Schleswig-Holstein bildet seit heute die ersten 20 Notfallsanitäter aus. Sie treten künftig an die Stelle der Rettungssanitäter. Notfallsanitäter sollen am Einsatzort mehr medizinische Kompetenzen haben und dadurch die Notärzte im Land entlasten. Ungeklärt ist allerdings noch die Kostenfrage. „Zurzeit gehen wir als Rotes Kreuz in die Vorleistung“, sagte der Vorstand des DRK-Landesverbands, Torsten Geerdts.

Die auf drei Jahre angelegte Ausbildung kostet nach DRK-Angaben mindestens 55.000 Euro und damit etwa doppelt so viel wie das alte, auf zwei Jahre angelegte Modell der Rettungssanitäter. „Wir brauchen dringend eine Klärung zwischen den Kassen und Kreisen in Schleswig-Holstein“, sagte Geerdts. Nur durch feste Finanzierungszusagen könnten Kreise, kreisfreie Städte und Rettungsdienstanbieter rechtssicher planen.

Das DRK ist nach eigenen Angaben der größte Rettungsdienst-Anbieter im Land. Dort sind aktuell allein 450 Rettungsassistenten beschäftigt. Landesweit gibt es gut 1.000. Sie sollen alle zu Notfallsanitätern weitergebildet werden. Dadurch soll die Qualität des Rettungsdienstes erhöht werden. „Der Rettungsassistent stirbt aus“, sagte der Geschäfts­führer des DRK-Rettungsdienstes, Stefan Krause.

Angehende Notfallsanitäter müssen mindestens die mittlere Reife und einen guten körperlichen Zustand mitbringen. Die 20 ersten Azubis wurden in den vergangenen Monaten unter 80 Bewerbern ausgewählt. Der Arbeit von Rettungsassistenten sind enge Grenzen gesetzt. Beispielsweise darf dieser nach einem Fahrradunfall einem Unfallopfer zwar eine Schiene anlegen. Schmerzmittel darf aber nur ein Notarzt verabreichen. Das soll sich möglicherweise ändern.

Derzeit arbeitet die Landesregierung an eine Novellierung des Rettungsdienstgesetzes. Künftig müssen alle Rettungswagen im Land mit mindestens einem Notfallsanitäter besetzt sein. Zum 1. Januar war ein Bundesgesetz in Kraft getreten, das vorsieht, Rettungssanitäter künftig durch höher qualifizierte Notfallsanitäter zu ersetzen.

dpa

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