Schleswig-Holstein führt tägliche Lagebesprechungen wegen Grippewelle ein

Kiel – Die anhaltende Grippewelle bringt die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein zunehmend in Bedrängnis. Im Gesundheitsministerium in Kiel fand heute erstmals eine Lagebesprechung zur Grippewelle statt. Diese Runde werde künftig täglich zusammenkommen, um die Behandlungskapazitäten der Kliniken zu koordinieren, sagte ein Sprecher des Ministeriums.
Das Ministerium will zudem den Austausch mit den vier Rettungsdienstleitstellen im Land intensivieren. Es soll ein täglicher Abgleich erfolgen. Umliegende Ärzte würden gebeten, Patienten nur in sehr dringlichen Fällen einzuweisen. Kliniken im Land sollen prioritär die Notfallversorgung sicherstellen und gegebenenfalls geplante Eingriffe verschieben, so das Ministerium weiter.
Hoher Krankenstand bei Ärzten und Pflegekräften
„Die Auslastung der Kliniken ist in dieser Grippesaison nach wie vor sehr hoch. Mit der eingerichteten Koordination tragen wir dazu bei, die Kliniken bestmöglich kurzfristig zu unterstützen“, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Der hohe Krankenstand auch beim medizinischen Personal verdeutliche zudem „eindringlich die Notwendigkeit der Grippeimpfung, die immer noch nicht genug in Anspruch genommen wird“.
Grund für die Reaktion des Ministeriums ist, dass mit der Imland-Klinik in Rendsburg seit gestern die erste Klinik im Norden nur noch absolute Notfälle aufnimmt, einige Operationssäle wurden geschlossen. Andere Kliniken haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums ähnliche Maßnahmen eingeleitet.
Ende vergangener Woche hatte es nach Angaben des Kompetenzzentrums meldepflichtiger Erkrankungen am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein landesweit mehr als 1.900 Grippekranke gegeben. Neuere Zahlen lagen zunächst nicht vor.
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