Schleswig-Holstein sieht mögliche Zukunft für Eckernförde als Klinikstandort

Rendsburg – Das Kieler Gesundheitsministerium hält im Gegensatz zur Geschäftsführung der Imland-Kliniken einen Erhalt des Klinikstandortes in Eckernförde für möglich. „Eine Einschätzung durch das Land, den Standort Eckernförde ersatzlos zu streichen, ist nicht erfolgt“, teilte das Ministerium gestern mit.
Am vergangenen Freitag hatte Imland hingegen mitgeteilt, dass es für eine stationäre Grund- und Regelversorgung in Eckernförde keine Zukunft gebe und erklärt, das Gesundheitsministerium teile der Sache nach diese Auffassung.
Im Rahmen der laufenden Sanierung will Imland die medizinischen Leistungen in Rendsburg bündeln. Ende vergangenen Jahres hatte die Geschäftsführung der Imland-Kliniken in Rendsburg und Eckernförde Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung gestellt.
Das Gesundheitsministerium erklärte nun, dass nach vorliegenden Plänen „eine stationäre Versorgung in Eckernförde nach wie vor gegeben und möglich“ sei. Es liege in der Hand des Eigentümers etwaige Strukturen zu entwickeln.
Das Land stellte zudem klar, dass ein durch ein Insolvenzverfahren hervorgehendes Sanierungskonzept zunächst keine Auswirkung auf den bestehenden Versorgungsauftrag oder die im Krankenhausplan festgelegten Standorte habe.
Imland hatte zuvor mitgeteilt: „Die Konzentration auf einen Standort ist die einzige Möglichkeit, um die Imland gGmbH wirtschaftlich nachhaltig stabil aufzustellen.“ In Eckernförde gebe es weder genug Patienten, noch ausreichend Fachpersonal. Man plane, im Laufe des Jahres 2023 die Zusammenführung der stationären Versorgung von Eckernförde an den Standort Rendsburg insgesamt abzuschließen.
An den beiden Kliniken arbeiten zusammen etwa 2.400 Menschen. Die Krankenhäuser verfügen über insgesamt 800 Betten. Früheren Angaben der Krankenhausgesellschaft zufolge war bei den Imland-Kliniken für das laufende Jahr mit einer Unterdeckung von mehr als 40 Millionen Euro gerechnet worden.
Die Geschäftsführung hatte auf Einnahmeeinbußen aufgrund der Coronapandemie und die enorm gestiegenen Energiekosten verwiesen sowie unaufschiebbare Investitionen, unter anderem in Bausubstanz und -technik beider Häuser. Auch eine komplizierte Rechtslage nach einem Bürgerentscheid wurde als Problem genannt.
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