Schließung wegen Hygienemängeln: Reha-Klinik stellt Insolvenzantrag

Bonn/Nettersheim – Nach der angeordneten Schließung wegen hygienischer Mängel hat die Eifelhöhen-Klinik Marmagen einen Insolvenzantrag gestellt. Die Reha-Klinik habe „trotz derzeit hinreichender Liquidität“ Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, teilte die Eifelhöhen-Klinik Aktiengesellschaft gestern in Bonn mit. Die anderen Klinikstandorte der AG seien als eigenständige Gesellschaften nicht betroffen, hieß es.
Die Bezirksregierung Köln hatte vergangene Woche die vorläufige Schließung der Eifelhöhen-Klinik Marmagen angeordnet. Grund dafür seien massive Hygienemängel, die zur Weiterverbreitung von Krankheitserregern führen könnten, hieß es. Betroffen sind nach Angaben des Kreises Euskirchen 200 Reha-Patienten.
Beanstandet wurden der Bezirksregierung zufolge verschmutzte Trinkwasserbehälter, ungenügende Schutzmaßnahmen gegen multiresistente Keime sowie falsche Lagerung und falscher Einsatz von Medizinprodukten wie Wundauflagen, Operations- oder Beatmungsprodukten.
Mängel gab es den Angaben nach auch bei Desinfektions-Maßnahmen. Arzneimittel sollen nicht korrekt gelagert worden sein, zudem habe es Auffälligkeiten beim Brandschutz gegeben.
Nach der Schließungsanordnung soll der Betrieb der Eifelhöhen-Klinik Marmagen stabilisiert werden. Ziel sei der Erhalt und die Fortführung der Reha-Klinik, teilte Insolvenzverwalter Mark Boddenberg heute mit.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: