Ausland

Schweden empfiehlt Bürgern im Süden Einschränkung sozialer Kontakte

  • Mittwoch, 28. Oktober 2020
/Lightboxx, stock.adobe.com
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Malmö – Nach einem sprunghaften Anstieg der SARS-CoV-2-Fallzahlen in Schweden hat die Gesundheitsbehörde die Menschen im Süden des Landes aufgefordert, ihre sozialen Kontakte stark einzuschränken.

Drei Wochen lang sollen die Bewohner der südlichen Region Schonen mit der Hauptstadt Malmö sich möglichst nicht mit Menschen außerhalb des eigenen Haushalts treffen und öffentliche Verkehrsmittel meiden, wie die Behörde gestern mitteilte. Ein ähnliche Maß­nahme gilt bereits seit vergangener Woche für die Region Uppsala bei Stockholm.

Das Gesundheitsamt empfiehlt außerdem, kulturelle Veranstaltungen sowie Geschäfte, Museen, Bibliotheken und Turnhallen zu meiden. „Dies ist ein harter Herbst, und es wird wahrscheinlich noch schlimmer werden, bevor es vorbei ist“, sagte Schwedens Chefepide­miologe Anders Tegnell vor Journalisten.

Demnach berät die Regierung derzeit über eine Ausweitung der Empfehlungen auf wei­tere Teile des Landes. Schweden geht in der Coronakrise einen Sonderweg: Die Regierung verzichtet auf das Verhängen von Regeln und Einschränkungen und spricht stattdessen Empfehlungen für die Bürger aus.

Dabei vertraut sie auf das Verantwortungsbewusstsein der Menschen. Kritiker werfen den schwedischen Behörden allerdings vor, mit Menschenleben zu pokern, da die Zahl der Todesopfer seit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie deutlich höher ist als in den Nach­bar­ländern, wo strikte Beschränkungen gelten.

Bis gestern registrierte das Land mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern 115.785 Infektio­nen und 5.918 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

afp

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