Sexueller Kindesmissbrauch: Schutz durch E-Learning
Berlin – Die Ulmer Universitätsmedizin entwickelt den Online-Kurs „Prävention von sexuellem Missbrauch“ für Ärzte, Psychotherapeuten und Pädagogen mit vertieften Modulen weiter. „Es hat sich gezeigt, dass E-Learning auch bei einem sensiblen Thema wie sexuellem Kindesmissbrauch eine geeignete Fortbildungsmethode ist – 96 Prozent der Teilnehmer waren zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Kurs“, sagte Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm.
Rund 2.000 Teilnehmer, davon knapp die Hälfte Angehörige der Heilberufe, haben den Online-Kurs erfolgreich absolviert. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg zertifiziert die Teilnahme mit 80 CME-Punkten. Rund 1.600 stehen bereits auf der Warteliste für den nächsten Kurs.
„Prävention von sexuellem Missbrauch kann nur gelingen, wenn Kinder von gut ausgebildeten Fachkräften umgeben sind, die die Signale der betroffenen Kinder erkennen und sensibel reagieren“, betonte der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung Johannes-Wilhelm Rörig. Das Thema werde aber in der Aus- und Fortbildung nicht ausreichend behandelt. Oftmals fehle es auch an spezialisierten Beratungsstellen vor Ort, die Hilfe und Fortbildung leisten könnten, „Das E-Learning-Programm bietet hier wichtige und sinnvolle Ergänzungen“, so Rörig.
Die Entwicklung des Kurses wurde im Rahmen eines Modellprojekts vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, das auch die ergänzende Qualifikation ECQAT (Entwicklung eines vertiefenden E-Learning-Curriculums zur ergänzenden Qualifikation im Traumapädagogik, Traumatherapie, Gefährdungsanalyse und zu Schutzkonzepten in Institutionen) unterstützt.
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