Slowakei will 160.000 Dosen Sputnik V verkaufen oder verschenken

Bratislava – Wegen geringer Nachfrage aus der Bevölkerung will die Slowakei 160.000 Dosen des russischen Coronaimpfstoffs Sputnik V verkaufen oder verschenken. Der Impfstoff werde voraussichtlich an Länder des Westbalkans abgegeben, hieß es in einem entsprechenden Regierungsbeschluss.
Der EU-Mitgliedstaat Slowakei setzt den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ein. Der frühere Regierungschef und jetzige Finanzminister Igor Matovic hatte 200.000 Dosen des Präparats aus Russland gekauft, deren Haltbarkeit im Sommer ausläuft.
Doch das Interesse der Slowaken an dem russischen Impfstoff war von Anfang an gering. Den Angaben zufolge haben bislang 14.214 Bürger eine Sputnik-V-Impfung beantragt, 8.004 von ihnen haben sie bereits bekommen. Insgesamt haben gut zwei Millionen der 5,5 Millionen Landesbewohner mindestens eine Coronaimpfung erhalten, vollständig geimpft sind 25 Prozent.
Für den Flop mit Sputnik V machte Ex-Regierungschef Matovic in sozialen Medien eine „dreimonatige niederträchtige Kampagne“ verantwortlich. Er selbst hatte sich aber auch nicht mit dem Wirkstoff impfen lassen wollen. Als Minister müsse er viel reisen, und das Vakzin sei nicht in allen Ländern anerkannt, lautete seine Begründung.
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