Söder kündigt Ende der Maskenpflicht am Platz in Bayerns Schulen an

München – Schülerinnen und Schüler in Bayern sollen in Kürze am Platz keine Masken mehr tragen müssen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute nach Teilnehmerangaben in einer CSU-Fraktionssitzung im Landtag in München an. Demnach soll dies in der Kabinettssitzung morgen beschlossen werden. Da der Koalitionspartner, die Freien Wähler, dies bereits vehement gefordert hatte, ist dies nur noch eine Formalie.
Auch die baden-württembergische Regierung aus Grünen und CDU erwägt ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht in Grundschulen. „Es gibt Überlegungen, die Maskenpflicht in Grundschulen am Platz zu überarbeiten“, sagte heute Regierungssprecher Arne Braun. Die nächste Aktualisierung der Corona-Verordnung stehe für übernächste Woche an. „Es kann sein, dass wir das da schon überarbeiten.“ Eine solche Lockerung wäre aber Teil eines Gesamtpakets.
Für Bayern blieb zunächst nur offen, ab wann genau die Maskenpflicht am Platz entfällt. Da die aktuelle bayerische Coronaverordnung nur noch bis einschließlich übermorgen gilt und nun ohnehin verlängert beziehungsweise mit Änderungen neu aufgelegt werden muss, könnte die Neuregelung möglicherweise schon von kommendem Montag an greifen.
Seit dem Beginn des neuen Schuljahres müssen Schülerinnen und Schüler auch am Platz wieder eine Maske tragen – Schüler der weiterführenden Schulen eine medizinische Maske, an Grundschulen sind auch Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff erlaubt. Ausnahmen gelten bislang etwa während des Sportunterrichts oder während einer Stoßlüftung.
Mit der vorübergehenden Wiedereinführung der Maskenpflicht am Platz hatte die Staatsregierung die Coronagefahr an den Schulen nach den Ferien eindämmen wollen – die Sorgen vor einer sprunghaften Zunahme der Infektionen wegen vieler Reiserückkehrer waren groß. Dabei war stets angekündigt worden, dass die Maßnahme nur für einige Zeit gelten soll – bis auf Weiteres, hatte es geheißen, oder für einige Wochen. Ein konkretes Enddatum war dabei aber nicht genannt worden.
Wie viele Coronainfektionen es nun zuletzt an Bayerns Schulen gab, konnte das Kultusministerium auf Anfrage zuletzt nicht sagen: Das Ministerium erhebe keine infektionsmedizinisch belastbaren Daten.
Allerdings gebe es das Ergebnis einer Stichtagsabfrage zur Zahl der positiven Selbsttestergebnisse an den weiterführenden Schulen vom 22. September: Von insgesamt 638.852 gemeldeten Selbsttests an diesem Tag waren demnach 189 positiv – das sei ein Anteil von 0,03 Prozent.
Zudem könne man den vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Daten entnehmen, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in den einschlägigen Altersgruppen im Vergleich zur ersten Schulwoche rückläufig sei.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hatte deshalb schon am Wochenende angekündigt, die Maskenpflicht für Schüler am Sitzplatz nicht verlängern zu wollen. „Die aktuell erfreulich niedrigen Fälle von positiv Getesteten an den Schulen rechtfertigen die Maskenpflicht nicht mehr“, sagte Aiwanger. Die Freien Wähler würden jedenfalls einer Verlängerung der jetzigen Masken-Regelung nicht mehr zustimmen.
Das regelmäßige Testen gebe schon einen hohen Sicherheitsstandard. Regelmäßige Coronatests sind für alle Schülerinnen und Schüler in Bayern Pflicht – entweder mit Selbsttests dreimal pro Woche oder an Grundschulen mit neuartigen PCR-Pool-Tests. Diese sollen dort laut Ministerium nun bis Ende der Woche möglichst überall eingeführt sein.
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