Sorgen um flächendeckende Versorgung in Rheinland-Pfalz

Mainz – Mehr als die Hälfte der Ärzteschaft in Rheinland-Pfalz ist aktuellen Zahlen zufolge älter als 50 Jahre. „Für die Ärzteversorgung wird dies in den kommenden Jahren einen großen Umbruch bedeuten“, warnte der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Günther Matheis.
Wenn die Ärztinnen und Ärzte in den kommenden Jahren in Rente gingen, werde sich besonders auf dem Land der Ärztemangel immer mehr bemerkbar machen. „Eine flächendeckende Versorgung wird kaum mehr aufrechterhalten werden können. Die Wege für die Patienten werden sicher länger werden“, so Matheis.
Bereits seit Jahren fordert die Landesärztekammer daher, die Medizinstudienplätze zu erhöhen. Zuletzt hat das Land Rheinland-Pfalz die Erweiterung des Studienangebots um 50 Plätze ab 2025 in Aussicht gestellt.
„In Anbetracht des demographischen Wandels wird auch diese Erhöhung, so begrüßenswert sie ist, nicht ausreichen. Wir erwarten deshalb zeitnah, dass diese Entwicklung auch für den Medizincampus Trier umgesetzt wird und dort weitere zusätzliche Studienplätze geschaffen werden“, betonte Matheis.
Insgesamt ist die Zahl der in Rheinland-Pfalz berufstätigen Ärztinnen und Ärzte 2023 im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent gestiegen. Doch dieser Zuwachs könne den Ärztemangel, der schon länger besteht, nur bedingt ausgleichen, so die Landesärztekammer.
Einhergehend mit gesellschaftlichen Veränderungen und dem Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe das Arbeitsvolumen in den vergangenen Jahren abgenommen: Immer mehr Ärzte seien in Teilzeit tätig oder hätten ihre Arbeitszeit verkürzt.
„Gerade mit Blick auf diese Entwicklung ist es dringend notwendig, dass sich Ärztinnen und Ärzte wieder mehr der Patientenversorgung widmen können. Das gelingt nur, wenn endlich Bürokratie abgebaut und artfremde Tätigkeiten wie Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben reduziert werden“, forderte Matheis.
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