Ärzteschaft

Weniger Landarztstudenten als geplant in Niedersachsen

  • Donnerstag, 4. April 2024
/utah51, stock.adobe.com
/utah51, stock.adobe.com

Hannover – Mit einer Landarztquote für angehende Medizinstudierende will Niedersachsen dem Ärztemangel entgegenwirken – doch das Interesse an den Plätzen fiel im ersten Jahr geringer aus als erhofft.

Nachdem bereits deutlich weniger Bewerbungen eingegangen waren als erwartet, haben sich auch längst nicht alle ausgewählten Kandidaten für das Studium immatrikuliert. Von 60 zugelassenen Bewerberinnen und Bewerbern haben sich lediglich 46 eingeschrieben, wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte.

Im Gesetzentwurf von 2021 hatten SPD und CDU noch mit 600 Bewerbungen pro Jahr gerechnet, tatsächlich gingen für den ersten Jahrgang nur 299 Bewerbungen ein. Daraus wurden 60 Kandidaten ausgewählt. Imma­trikuliert haben sich davon im Wintersemester 36 von 45, im Sommersemester zehn von 15 zugelassenen Bewerbern.

In der diesjährigen Bewerbungsphase war die Nachfrage demnach noch niedriger. Von Anfang bis Ende März haben sich 278 potenzielle Landärzte für das Wintersemester 2024/25 und das Sommersemester 2025 be­worben. Das Ministerium sieht darin dennoch einen „erneut hohen Zuspruch“. Bis zum 15. Juli soll die Bewer­bungsphase abgeschlossen sein. Das Verfahren ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Die Landarztquote erleichtert jungen Menschen den Zugang zum Medizinstudium, wenn diese sich im Gegen­zug verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Weiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region mit zu wenigen Ärzten zu arbeiten. Machen sie später einen Rückzieher, droht ihnen eine gesetzlich festgelegte Vertragsstrafe von bis zu 250.000 Euro.

Von den 60 verfügbaren Studienplätzen entfallen 15 Plätze je Winter- und Sommersemester auf Göttingen sowie nur zum Wintersemester 18 Plätze auf Hannover und 12 Plätze auf Oldenburg. Die zugelassenen Be­werber können angeben, welchen Standort sie bevorzugen. Im ersten Jahr wurde Hannover am häufigsten als Wunschort mit der höchsten Priorität genannt (29-mal), gefolgt von Oldenburg (21). Ein Studium in Göttingen favorisierten nur vier Bewerber.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung