Sozialverband fordert Ausgleich für unbezahlte Pflege zu Hause

Berlin – Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert einen staatlichen Lohnausgleich für pflegende Angehörige - angelehnt an das Elterngeld. „Wenn es zu einem Pflegefall in der Familie kommt, dann sind es in 70 Prozent der Fälle Frauen, die sich kümmern und unbezahlte Sorgearbeit leisten“, sagte der Präsident des Verbands, Adolf Bauer, heute in Berlin. Im Schnitt leisteten sie 21 Stunden Pflegearbeit pro Woche.
65 Prozent von ihnen arbeiten einem aktuellen Gutachten des SoVD zufolge weiterhin in Teilzeit. Viele Frauen würden sich demnach aber auch vollständig aus dem Arbeitsleben zurückziehen - mit weitreichenden Folgen auf ihr Alterseinkommen in Form von drohender Armut.
Der Verband spricht sich daher für eine staatliche Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige aus, die für 36 Monate gezahlt werden soll, sofern mindestens 15 Stunden in der Woche gearbeitet wird. Sechs Monate sollen sich Angehörige komplett freistellen lassen können. Damit würden die Situation für Frauen verbessert und zugleich Anreize für Männer geschaffen, sich an der Pflege zu beteiligen, sagte Bauer. Auch solle die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege verbessert werden.
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