Sozialverband mahnt finanzielle Unterstützung pflegender Angehöriger an

Berlin – Der Sozialverband SoVD mahnt eine finanzielle Aufwertung der Pflege in der Familie an. „Pflegende Angehörige leisten täglich einen erheblichen seelischen, körperlichen und finanziellen Kraftakt", sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer. Denn Pflege bedeute Schwerstarbeit und ständige Rufbereitschaft.
Oft seien Überforderung und Krankheit die Folge. Zudem steige insbesondere für pflegende Frauen das Risiko, in Armut abzurutschen. Die bislang von der Politik auf den Weg gebrachten Verbesserungen reichten keinesfalls aus.
„Nötig ist ein umfassendes Maßnahmenbündel, das eine rentenrechtliche Besserstellung der Pflegetätigkeit ebenso umfasst wie eine vereinfachte Vereinbarkeit von Angehörigenpflege und Beruf“, sagte Bauer. Darüber hinaus seien zweifellos weitere Schritte erforderlich.
Der SoVD-Präsident verwies auf ein von seinem Verband in Auftrag gegebenes Gutachten zur pflegebedingten Armut von Frauen. Die Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr vorliegen. „Dann gibt es mehr Klarheit über die Situation der pflegenden Frauen“, sagte Bauer.
Diese Woche hatte das Statistische Bundesamt Zahlen veröffentlicht. Demnach werden drei von vier Pflegebedürftige zu Hause versorgt. Ende 2017 waren 3,41 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Davon wurden 2,59 Millionen Menschen in den eigenen vier Wänden betreut, der Großteil von ihnen allein durch Angehörige, darunter überwiegend Frauen.
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