Spahn ermahnt G-BA wegen Bedarfsplanung der Psychotherapie

Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für eine zügige Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung ausgesprochen. Er habe den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu Reformen für eine bedarfsgerechte Versorgung im Sinne der Patienten aufgefordert, sagte Spahn den Zeitungen heute der Funke Mediengruppe. Durch eine Anpassung der Bedarfsplanung soll demnach der Bedarf besser abgebildet und eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung erreicht werden.
Hintergrund der Reaktion des Ministers ist dem Bericht zufolge unter anderem die Untersuchung der Bundespsychotherapeutenkammer, die zeigt, dass Patienten im Schnitt fünf Monate auf den Beginn einer Therapie warten müssen.
Die Bundesregierung hatte in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen mitgeteilt, dass nach ihrer Kenntnis der G-BA mit der Vorlage des Gutachtens zur psychotherapeutischen Bedarfsplanung im zweiten Quartal 2018 rechne. Die anschließende Überarbeitung der Bedarfsplanung hänge vom Zeitpunkt der Abnahme des Gutachtens, den Auswertungen und den Umsetzungsmaßnahmen des G-BA ab.
Die Grünen im Bundestag riefen Spahn heute dazu auf dafür zu sorgen, dass die Reform der Bedarfsplanung „nicht um weitere Jahre verschleppt wird“. Wie deren Sprecherin für Gesundheitspolitik, Maria Klein-Schmeink, betonte, sei es „nicht zumutbar, dass psychisch erkrankte Menschen so lange auf eine Therapie warten müssen“. Die Grünen verlangten zusätzliche Kassenzulassungen für Psychotherapeuten. Patienten müssten zudem zu ihrem Recht einer Kostenerstattung für eine Therapie in einer Privatpraxis kommen, wenn sie bei zugelassenen Psychotherapeuten keinen schnellen Therapieplatz erhalten.
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