Politik

Spahn sieht Hinweise auf wirksame Medikamente gegen COVID-19

  • Freitag, 3. April 2020
/Björn Wylezich, stockadobecom
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Berlin − Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hofft, dass zur Behandlung der Lungen­krankheit COVID-19 bald auch zielgerichtete Medikamente eingesetzt werden können. „Es gibt erste Hinweise, dass bestimmte Medikamente zu helfen scheinen“, sagte der CDU-Politiker in Bild live.

Dazu sollten Studien „schnellstmöglich möglich“ gemacht werden. Allerdings müsse auch aufgepasst werden: Die Patienten müssten geschützt werden, da jedes Medikament auch Nebenwirkungen habe.

Es gebe auch in Deutschland bereits eine Reihe von Studien, auch zu dem „alten Malaria Mittel“ Resochin (Wirkstoff: Chloroquinphosphat) des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer. Es gebe aber auch weitere Medikamente, die helfen könnten.

Auf jeden Fall werde deutlich früher ein Medikament als ein Impfstoff auf dem Markt sein, sagte Spahn, und ist damit auf einer Linie mit vielen Experten. „Die Impfstoffent­wick­lung ist noch mal herausfordernder. Das Malaria-Medikament kennen wir seit Jahren und Jahrzehnten. Da kennen wir Wirkungen und Nebenwirkungen“, sagte Spahn.

Diese Wirkungen und Nebenwirkungen müsse man nun neu für den Einsatz zur Behand­lung von Coronavirus-Erkrankungen abwägen. „Der Impfstoff ist eher eine Frage von meh­reren Monaten als von wenigen Monaten.“ Er wolle sich aber nicht festlegen, sagte Spahn.

Er fügte hinzu: „Ich wäre der glücklichste Gesundheitsminister der Welt, wenn wir in drei oder sechs Monaten einen Impfstoff hätten. Ich bin aber auch Realist genug und genug von Fachleuten beraten, um zu wissen, es kann auch zwölf Monate dauern.“ Deshalb dürfe die Politik keine falschen Hoffnungen wecken.

Bayer hatte gestern mitgeteilt, in Europa Produktionsmöglichkeiten für den Wirkstoff Chloroquin im Kampf gegen die Lungenkrankheit COVID-19 zu schaffen. Das bereits in den 1930er-Jahren entwickelte Medikament zur Malariaprophylaxe ist schon seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem Tests an Zellkulturen eine Hemmung der Vermehrung des neuartigen Coronavirus gezeigt hatten.

dpa

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