Politik

Spahn will Schutz vor Hitze vor allem für ältere Menschen verbessern

  • Montag, 21. Juni 2021
/Photographee.eu, stock.adobe.com
/Photographee.eu, stock.adobe.com

Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will bei Hitzewellen den Gesundheitsschutz gera­de von älteren Menschen verbessern. „Der Klimawandel stellt uns auch im Gesundheitsschutz vor erheb­liche Herausforderungen – gerade ältere Menschen kommen mit anhaltend hohen Temperaturen nicht gut zurecht“, erklärte Spahn vorgestern anlässlich des Starts eines neuen Informationsportals der Bun­des­zentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Auf dem Informationsportal www.klima.mensch-gesundheit.de der Bundeszentrale sollen Bürger nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums Informationen dazu bekommen, wie sie Hitzebelastungen vorbeugen können.

„Das Wissen um den Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit muss Alltagswissen werden“, er­klärte Spahn. Das Portal sei dafür ein wichtiger Schritt. Der Minister mahnte, angesichts von 4.200 durch Hitze beeinflusste Todesfälle im vergangenen August brauche es geeignete Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit.

Spahn kündigte in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland zudem an, dass er mit den Län­dern über Umbauten von Krankenhäusern und Pflegeheimen sprechen wolle. Diese müssten „so umge­baut werden, dass die Räume nicht mehr überhitzen können“. Die Länder müssten ihrer Inves­titionsver­ant­wortung gerecht werden, aber auch das Gesundheitsressort brauche „eine Art Klimabudget“, um nötige Anpassungen im Gesundheitswesen auf den Weg zu bringen.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, forderte angesichts „tropischer Temperaturen“ einen „effektiven Wärmeschutz für Pflegeheimbewohner und Krankenhauspatienten“. Vor dem Hintergrund der von Spahn angekündigten Gespräche mit den Ländern zeigte er sich überzeugt, dass die Bundesregierung das Problem selbst lösen könne. „Ein milliardenschweres Investitionspro­gramm könnte das Problem innerhalb von drei Jahren lösen“, erklärte Brysch.

Die Bundesländer seien zudem gefordert, die Bauvorschriften für Neubauten und die anstehenden Sanie­rungen der Altbauten sofort an einen effektiven Schutz anzupassen. Es sei vor allem die Politik, „die den Hitzetod von Alten und Kranken verhindern muss“. In weiten Teilen Deutschlands herrscht derzeit eine erste Hitzewelle des Jahres. Die Temperaturen liegen dabei verbreitet über 30 Grad.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung