Spahn will sich frühzeitig auf mögliche vierte Coronawelle vorbereiten

Berlin – Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet sich im Gegensatz zum Vorjahr bereits jetzt auf eine mögliche weitere Welle mit rasant steigenden Coronainfektionszahlen vor. In diesem Jahr wolle er schon früher Risiken besprechen und Strategien zur Vermeidung einer vierten Welle durchgehen.
„Die Gespräche habe ich schon mit Experten und dem Robert-Koch-Institut begonnen“, sagte Spahn heute im ZDF-Morgenmagazin. Die Sensibilität dafür habe auch damit zu tun, dass sich die Lage im vergangenen Jahr nach einem Sommer mit niedrigen Inzidenzen im September und Oktober schlagartig verschlechtert habe.
Insgesamt zeigte sich Spahn zufrieden mit der derzeitigen Situation: „Die Stimmung ist gerade zurecht gut, die Inzidenzen sind niedrig, die Impfzahlen sind hoch, aber wir sehen in Ländern wie dem Vereinigten Königreich: Es kann auch schnell wieder schief gehen.“
Die Bundesregierung hat den vorgesehenen Wegfall der Priorisierung bei den Coronaschutzimpfungen ab Montag offiziell auf den Weg gebracht. Spahn kündigte nach der heutigen Kabinettssitzung die Unterzeichnung einer entsprechenden Verordnung an. Ab Montag werde damit die Priorisierung aufgehoben. In der nächsten Woche soll auch die Impfkampagne in Betrieben an Fahrt aufnehmen.
Laut Spahn sind etwa 70 Prozent der impfbereiten Erwachsenen in Deutschland mindestens einmal geimpft, wenn eine Impfbereitschaft von 75 Prozent angenommen wird. „Wir haben enorm an Geschwindigkeit gewinnen können“, sagte der Gesundheitsminister.
Der Impfstoff sei noch knapp, „aber wir werden Tag um Tag besser“. Um die Dynamik zu halten, werde mit der Aufhebung der Priorisierung der nächste Schritt gegangen.
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