SPD will „NRW-Plan für seelische Gesundheit“

Düsseldorf – Das Gesundheitsangebot für Patienten mit psychischen Erkrankungen ist aus Sicht der SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen (NRW) mangelhaft. In einem Antrag an den Düsseldorfer Landtag fordern die Sozialdemokraten einen „ganzheitlichen NRW-Plan für seelische Gesundheit“. Morgen hört der Gesundheitsausschuss des Landtags Sachverständige dazu an.
Handlungsbedarf sehen die Sozialdemokraten insbesondere bei Angeboten für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus listen sie in ihrem umfangreichen Forderungskatalog Defizite auf von der Prävention über den Umgang mit Zwang und Gewalt in der Psychiatrie bis hin zur Notfallversorgung.
Fast jeder zweite Mensch in Deutschland entwickele im Laufe seines Lebens eine behandlungsbedürftige, seelische Erkrankung, heißt es im Antrag der SPD.
„Fast 18 Millionen Menschen leiden im Laufe eines Jahres an einer seelischen Erkrankung in Deutschland. Nur jede/r fünfte davon nimmt professionelle Hilfe in Anspruch.“ Die Auswirkungen seien verheerend: „Menschen mit seelischen Erkrankungen haben eine bis zu zehn Jahre verkürzte Lebenserwartung.“
In Kooperation mit der Europäischen Union, dem Bund, den Kommunen, Krankenkassen, der Selbsthilfe und weiteren Akteuren müsse die Landesregierung eine ganzheitliche Strategie erarbeiten, fordert die SPD. In einem neuen Landespsychiatrieplan seien auch die sozialen und seelischen Auswirkungen multipler Krisen zu berücksichtigen – wie etwa der Krieg mitten in Europa und die Sorge um das Klima.
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