Stada tauscht erneut Vorstandschef aus

Bad Vilbel – Der Arzneimittelhersteller Stada beruft nach nur wenigen Monaten einen neuen Konzernchef. Peter Goldschmidt löst zum 1. September den amtierenden Stada-Chef Claudio Albrecht ab, wie das Unternehmen gestern mitteilte.
Albrecht war von vornerein als Übergangschef angetreten, aber erst seit Ende September 2017 an der Spitze. Erst jüngst hatte er bei Stada Maßnahnamen wie einen schlagkräftigeren Vertrieb wichtiger Medikamenten eingeleitet. Zuvor hatte der Branchendienst Apotheke Adhoc über den Wechsel berichtet.
Der 53-jährige Goldschmidt kommt vom Schweizer Pharmakonzern Novartis, wo er für die Tochter Sandoz das Geschäft mit Nachahmermedikamenten in Nordamerika ausgebaut hatte. Goldschmidt werde als erfahrener Manager den „Erneuerungs- und Wachstumskurs bei Stada“ fortsetzen, hieß es. Albrecht soll nach der Übergabe in eine „nicht geschäftsführende Position“ innerhalb von Stada wechseln.
Goldschmidt ist schon der fünfte Vorstandschef bei Stada in kurzer Zeit. Im Sommer 2016 trat der langjährige Firmenlenker Hartmut Retzlaff ab. Ihm folgte Matthias Wiedenfels.
Als ein erster Übernahmeversuch von Stada durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven scheiterte, musste dieser im Streit mit Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker gehen. Auf Wiedenfels folgte Übergangschef Engelbert Willink und dann Albrecht. Letzterer hatte Bain und Cinven bei der Übernahmeschlacht um den MDax-Konzern beraten und die Stada-Spitze übernommen, da sich so schnell keine dauerhafte Lösung fand.
Die 5,3 Milliarden schwere Übernahme von Stada ist noch nicht abgeschlossen. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wollen Bain und Cinven morgen einen Gewinnabführungsvertrag von den Aktionären absegnen lassen, um auf die Stada-Kasse zuzugreifen. Dazu brauchen sie die Zustimmung weiterer Aktionäre.
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