Vermischtes

Finanzinvestoren erleiden Rückschlag bei Stada-Übernahme

  • Mittwoch, 6. September 2017

Bad Vilbel – Die Finanzinvestoren Bain und Cinven müssen bei der vollständigen Übernahme von Stada einen Rückschlag hinnehmen. Um bei dem Arzneimittel­hersteller durchregieren zu können, brauchen sie möglichst viele Stimmrechte. In der erweiterten Annahmefrist sammelten die Finanzinvestoren aber kaum noch neue Anteile ein, wie Bain und Cinven heute mitteilten. Sie hielten nun 63,87 Prozent der Aktien. Bei der hauchdünn geglückten Übernahme im August hatten sie bereits 63,85 Prozent der Papiere eingesammelt und Aktionären bis vergangenen Freitag Zeit eingeräumt, weitere Stimmrechte anzudienen.

Grund dafür ist das Störfeuer des Investors Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott. Er hatte Stada jüngst eine saftige Barabfindung abgerungen – für seine Zustimmung zu einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, mit dem Bain und Cinven auf die Kasse von Stada zugreifen wollen. Da Singer im großen Stil bei dem MDax-Konzern eingestiegen war und zuletzt mehr als 15 Prozent der Anteile hielt, schoss der Aktien­kurs von Stada auf mehr als 80 Euro. Aktionäre des Pharmakonzerns hatten daher keinen Anreiz, den Finanzinvestoren ihre Anteile noch nachträglich anzubieten: Bain und Cinven boten ihnen nur den Übernahmepreis von 66,25 Euro je Papier.

Für die komplette Übernahme von Stada ist dies ein Hindernis. Zwar dürften Bain und Cinven einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Einknicken vor Singer durchsetzen können. Darüber soll eine außerordentliche Hauptversammlung entscheiden. Doch für ein späteres mögliches Herausdrängen von Minderheits­aktionären, um Stada von der Börse zu nehmen, bräuchten sie 95 Prozent der Stimm­rechte. Das würde dann schwieriger.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung