Vermischtes

Stada steigert Gewinn trotz Übernahmekosten

  • Donnerstag, 9. November 2017
/dpa
/dpa

Bad Vilbel – Gute Geschäfte mit rezeptfreien Markenprodukten und Nachahmermedikamenten haben den Arzneimittelhersteller Stada im dritten Quartal angetrieben. Trotz Beratungskosten wegen der Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven stieg auch der Gewinn, wie der MDax-Konzern heute in Bad Vilbel mitteilte.

Von Juli bis Ende September des laufenden Jahres konnte Stada seinen Umsatz um neun Prozent auf knapp 555 Millionen Euro erhöhen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 12 Prozent auf 99,4 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 18,9 Millionen Euro nach 18,3 Millionen im Vorjahreszeitraum. Dabei profitierte der Grippostad-Hersteller im Geschäft mit Markenprodukten davon, dass Erkältungsmittel frühzeitig ausgeliefert wurden. Bei den Nachahmermedikamenten stagnierte der Umsatz in Deutschland, dafür gab es in Belgien und Serbien starke Zuwächse.

Bain und Cinven hatten Stada im August nach langer Übernahmeschlacht für 5,3 Milliarden Euro gekauft. Ex-Ratiopharm-Chef Claudio Albrecht rückte im September an die Firmenspitze und erklärte nun: „Wir sind davon überzeugt, dass sich Stada mit Hilfe aller laufenden Initiativen in den kommenden Jahren zu einem noch stärkeren globalen Player entwickeln wird.“

Mit einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag wollen Bain und Cinven bei Stada durchregieren. Die dafür notwendige außerordentliche Hauptversammlung ist nach Stada-Angaben für das erste Quartal 2018 geplant. Investor Paul Singer, der bei Stada im Übernahmeringen im großen Stil eingestiegen war, hatte für seine Zustimmung zu einem solchen Vertrag schon eine saftige Abfindung herausgeschlagen. Er dürfte auch bei einem mögliche Herausdrängen von Minderheitsaktionären, um Stada von der Börse zu nehmen, mitreden.

Albrecht muss sich indes mit Altlasten der früheren Stada-Spitze herumschlagen. So hatte Ex-Firmenchef Hartmut Retzlaff die Markenrechte an der umsatzstarken Sonnemilch Ladival verkauft. Dies sei eine „Fehlentscheidung“ gewesen, sagte Albrecht. Er wolle Ladival zurückholen. Eine Entscheidung dazu gebe es aber noch nicht. Zudem liefen die Untersuchungen zu möglichen Pflichtverletzungen früherer Vorstände weiter, erklärte Albrecht. Erkenntnisse seien aber frühestens zum Jahresende zu erwarten.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung