Ärzteschaft

Standards für die stationäre Infektiologie

  • Freitag, 14. März 2025
Konferenz Besprechung Krankenhaus Krankenhausärzte
/Delmaine Donson, peopleimages.com, stock.adobe.com

München/Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) Qualitätsstandards für die stationäre Infektiologie erarbeitet. Sie sollen die Versorgung von Patienten mit schweren Infektionskrankheiten verbessern, eine Grundlage für die fachärztliche Weiterbildung bieten und dazu beitragen, die Infektiologie in Kliniken zu etablieren.

„Im Sinne einer hochwertigen Versorgung von Infektionspatientinnen und -patienten war es ein wichtiger Meilenstein, dass in Deutschland 2021 die Facharztweiterbildung für Innere Medizin und Infektiologie eingeführt wurde“, sagte Norma Jung, Infektiologin an der Universitätsklinik Köln und Vorstandsmitglied der DGI.

Was die Tätigkeit von Infektiologen ausmache, sei bisher jedoch nicht definiert worden – und vielfach auch nicht bekannt. „Deshalb haben wir nun erstmals eine solche Beschreibung inklusive der damit verbundenen Qualitätsstandards vorgenommen“, so Jung.

Danach besteht die zentrale Tätigkeit in der infektiologischen Beratung, die in der Regel als Konsil auf Anforderung der primär behandelnden Fachabteilung erfolgt. „Die gründliche Anamnese und Untersuchung der Patientinnen und Patienten sowie die systematische Sichtung der vorhandenen Untersuchungsbefunde ist das A und O der infektiologischen Tätigkeit und die Grundlage dafür, dass diese zur Verbesserung der Prognose der Betroffenen beiträgt,“ erläutert Jung. Denn für zahlreiche schwere Infektionen sei klar, dass die Einbindung eines infektiologischen Konsiliarservices mit verbesserten Therapieergebnissen und einer geringeren Sterblichkeit einhergehe.

Eine weitere Form der infektiologischen Beratung erfolgt in interdisziplinären Infektionsboards. Hier werden komplexe Patientenfälle mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen besprochen, um Diagnostik und Therapie zu optimieren.

„Die meisten Patienten mit Infektionen werden nicht auf spezialisierten Infektionsstationen therapiert. Die jetzt vorgenommene Beschreibung fokussiert deshalb darauf, welche Aufgaben Infektionsspezialisten in der Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen einnehmen, und wie es gelingt, eine hochwertige infektiologische Versorgung in der Breite sicherzustellen“, erläuterte Siegbert Rieg, Leiter der Infektiologie der Universitätsklinik Freiburg und Vorstandsmitglied der DGI.  

hil

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