Steigende Coronazahlen: Griechische Privatkliniken müssen helfen

Athen – Wegen der weiterhin steigenden Coronazahlen im Großraum Athen wird die griechische Regierung Privatkliniken zur Unterstützung verpflichten. Das teilte gestern der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias im Staatsfernsehen mit. Ein entsprechendes Notfallgesetz hatte die Regierung bereits im vergangenen Jahr verabschiedet.
Gestern hatte die griechische Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 2.702 Coronaneuinfektionen und damit den bisherigen Höchstwert in diesem Jahr registriert. Die Neuaufnahmen in den Krankenhäusern seien ebenfalls nochmal gestiegen – das Gesundheitssystem liege damit vor allem im Großraum Athen nicht mehr im roten, sondern im tiefroten Bereich, sagte Kikilias.
Nicht-COVID-19-Patienten sollen deshalb auf Privatkliniken und Militärkrankenhäuser verteilt werden. Aktuell werden nach Regierungsangaben in den Intensivstationen der Hauptstadt 431 Patienten beatmet, weitere 1.528 Coronakranke belegten normale Krankenhausbetten.
Die Regierung hat die Lockdownmaßnahmen wegen der Entwicklung landesweit ab heute Morgen um 6 Uhr und bis zum 16. März nochmals verschärft. So wurde der Bewegungskreis für Einkäufe auf zwei Kilometer beziehungsweise die eigene Gemeinde eingegrenzt.
Wer sich körperlich betätigen will, muss ebenfalls in der Nähe seines Wohnsitzes bleiben und darf nicht mehr mit dem Auto etwa zum Joggen an einen weiter entfernten Strand oder Park fahren. Überprüft werden diese Maßnahmen anhand einer entsprechenden SMS, die die Bürger an den Zivilschutz schicken müssen, bevor sie das Haus verlassen.
Die Zahl der Neuinfektionen in Griechenland ist im europäischen Vergleich weiterhin recht niedrig; allerdings hat das Gesundheitssystem unter der jahrelangen finanziellen Krise des Landes stark gelitten und gerät wegen Corona immer wieder an seine Grenzen.
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