Stiftung Organtransplantation will detaillierten Überblick über Organtransplantationen geben

Frankfurt am Main – Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hat die Tätigkeitsberichte aller deutscher Transplantationszentren für das Jahr 2017 auf ihrer Homepage zusammengeführt. Ziel sei es, so die DSO, einen Überblick zur Entwicklung der Wartelisten, der Organtransplantation und deren Ergebnisse in Deutschland zu geben.
Demnach warteten Ende 2017 12.620 Patienten auf eine Niere, 2.098 Patienten auf eine Leber, 1.123 Patienten auf ein Herz, 600 Patienten auf eine Lunge und 570 Patienten auf ein Pankreas. Ein großer Anteil der Patienten auf der Warteliste war allerdings nicht transplantabel: 37 Prozent der Nierenpatienten, 48 Prozent der Leberpatienten, 36 Prozent der Herz-, 35 Prozent der Lungen- und 48 Prozent der Pankreaspatienten.
Viele Patienten starben im vergangenen Jahr während der Wartezeit auf ein Organ: Dies waren laut den DSO-Berichten 408 Nieren- und 308 Leberpatienten, außerdem 64 Lungen-, 117 Herz- und 22 Pankreaspatienten.
Auch 2017 sind viele Patienten auf die Wartelisten neu hinzugekommen, bei der Niere waren es 2.633, bei der Leber 1.213, beim Herz 429, bei der Lunge 403 und beim Pankreas 167 Patienten.
Die Bundesärztekammer hatte zuletzt wiederholt angemahnt, endlich die Ankündigungen des Koalitionsvertrages umzusetzen. Darin haben CDU/CSU und SPD eine verbindliche Freistellungsregelung für Transplantationsbeauftragte sowie eine höhere Vergütung der Organentnahme angekündigt.
„Diese Punkte müssen jetzt aufgegriffen und umgesetzt werden“, forderte der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery bei der gemeinsamen Sondersitzung der Ständigen Kommission Organtransplantation am 28. Juni in Berlin.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte an, einen Gesetzentwurf dazu in diesem September vorzulegen.
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