Stiftung Warentest: Die meisten Mittel gegen Halsschmerzen sind unnötig

Berlin – Frei verkäufliche Mittel gegen Halsschmerzen sind laut Stiftung Warentest oft unnötig – Lutschbonbons tun es demnach häufig auch. Die Warentester prüften 24 oft gekaufte Lutschtabletten, Pastillen, Sprays, Säfte und Lösungen, nur fünf davon könnten sie „eingeschränkt“ empfehlen, wie die Stiftung heute mitteilte.
Im vergangenen Jahr wurden demnach mehr als 30 Millionen Packungen rezeptfreie Halsschmerzmittel in Vor-Ort- und Versandapotheken verkauft. Die Mittel Gelorevoice, Ipalat und Isla Pastillen helfen laut Testurteil wenigstens ein „bisschen“, weil sie einen Film auf den Schleimhäuten bilden, der lindernd wirken könne.
Bei Halsschmerzen wenig geeignet seien dagegen Arzneimittel mit Antiseptika, erläuterte Testleiterin Claudia Michael. Sie desinfizierten zwar oberflächlich, seien allerdings gegen Viren wenig wirksam, den Hauptverursachern von Halsentzündungen.
Einige Mittel könnten auch Nebenwirkungen haben, beispielsweise die Mundschleimhaut schädigen und allergische Reaktionen auslösen, warnte die Stiftung Warentest.
Sind Erkältungsviren der Auslöser, heilt eine Halsentzündung meist nach zwei bis sieben Tagen von allein, wie Michael erklärte. Hilfreich sei es, den Speichelfluss anzuregen, um die Rachenschleimhaut zu befeuchten. Um das Halsweh zu lindern, reichten oft wirkstofffreie Lutschbonbons – „gegen stärkere Schmerzen helfen Paracetamol und Ibuprofen“.
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