Politik

STIKO wartet beim Thema Kinderimpfungen auf Daten aus den USA

  • Montag, 12. Juli 2021
/Inna Vlasova, stock.adobe.com
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Berlin – Vor einer Stellungnahme zum Thema Kinderimpfungen wartet die Ständige Impfkommission (STIKO) nach Angaben ihres Vorsitzenden Thomas Mertens auf Daten aus den USA.

Die Auswertungen würden „sehr dringend“ erwartet, sagte Mertens am vergangenen Freitag dem Sender RTL/ntv. „Dort gibt es zwar Meldungen über Herzmuskelentzündungen nach Impfungen, aber die wirkli­che Auswertung liegt da noch nicht vor.“ Er hoffe, diese „in den nächsten Wochen zu bekommen“, sagte Mertens.

Der STIKO-Chef betonte, nicht nur die Mitglieder seiner Kommission, sondern auch die Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts (RKI) täten alles, um die Empfehlungen aufgrund der aktuellen Erkenntnis zu er­arbeiten und auch anzupassen.

„Insofern sind so Einzelmeinungen, die von Politikern spontan geäußert werden, eigentlich nicht beson­ders förderlich“, sagte Mertens. Es sei aber „natürlich verständlich, dass gerade in Zeiten des Wahlkampfes die Politiker das Bedürfnis verspüren, sich zu Dingen zu äußern, die die Menschen bewegen“, fügte er hinzu.

In den vergangenen Tagen waren wiederholt Forderungen aus der Politik laut geworden, die Corona­im­pfung für alle Zwölf- bis 17-Jährigen zu empfehlen. Mertens bekräftigte, dass ihn das nicht beein­flusse.

„Wir werden weiter so vorgehen wie bisher“, sagte der STIKO-Vorsitzende. Es sei das Wichtigste, alle Er­wachsenen zu impfen. „Das ist entscheidend für den Schutz der Erwachsenen und auch letztlich für den Schutz der Kinder.“ Je mehr Erwachsene geimpft seien, desto mehr könne eine künftige Welle abflachen.

Zwar gibt es in der EU einen Impfstoff, der für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen ist. Die STIKO sprach bisher aber keine generelle Impfempfehlung für Jugendliche aus.

Das unabhängige Gremium verweist vor allem auf den fehlenden medizinischen Nutzen, da für junge Menschen ein sehr geringes Gesund­heitsrisiko besteht. Lediglich für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen empfiehlt die Kommission eine Impfung.

afp

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